60 Sekunden Heimat: Pferdemarkt Bottrop

Der Pferdemarkt in Bottrop ist heutzutage eigentlich gar kein Pferdemarkt mehr, sondern eine Show.

© Heinrich Jung / FUNKE Foto Services

Dabei hat der Bottroper Pferdemarkt eine Jahrhunderte alte Tradition. 1432 wird er das erste Mal in einer Urkunde erwähnt. Doch der Kirche gehen irgendwann die verkaufsoffenen Sonntage gegen den Strich, die der Pferdemarkt mit sich bringt. Deshalb verbietet der Kurfürst von Köln den Markt um 1770.

Comeback im 19. Jahrhundert

Das Verbot hält nicht lange: Im 19. Jahrhundert kommt der Pferdemarkt in Bottrop zurück. Zu der Zeit hat Bottrop noch mehr Einwohner als Gelsenkirchen oder Oberhausen. Deshalb kommen die Händler sogar aus Köln angereist, um ihre Waren in Bottrop anbieten zu können. Und das in Massen. In der Glanzzeit des Pferdemarkts um das 19. Jahrhundert herum gibt es sage und schreibe 320 Buden, bei denen alles querbeet verkauft wird. Dazu kommen über 1000 Ferkel, knapp 500 Rinder und eben auch 310 Pferde.

Pferdemarkt heute vor allem Show

Zum Vergleich: Auf dem Pferdemarkt von 2011 gab es gut 20 Pferde. Und die werden inzwischen auch nicht mehr verkauft, weil die Rahmenbedingungen nicht mehr passen. Pferde können z.B. nicht Probe geritten werden. Und deshalb ist der Pferdemarkt in Bottrop nach rund 600 Jahren jetzt eher eine Show.

© Radio Emscher Lippe

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