Besonderes Erinnern an die Opfer der Reichspogromnacht

Zum Gedenken an die Opfer der Reichspogromnacht vor 85 Jahren gibt es heute - unter dem Eindruck des Krieges in Nahost - mehrere Veranstaltungen in Gladbeck, Bottrop und Gelsenkirchen.

Gedenktafel jüdischer Friedhof Gelsenkirchen-Buer
© Oliver Mengedoht / FUNKE Foto Services
  • Gedenkveranstaltungen zur Reichspogromnacht
  • 85 Jahre nach Angriffen auf jüdische Bevölkerung

Am Bottroper Berufskolleg wird heute um 13 Uhr eine Gedenkplatte eingeweiht. Parallel wird eine Wanderausstellung der Friedrich-Ebert-Stiftung eröffnet, die zwei Wochen lang im Lichthof der Berufsschule zu sehen ist. Genau dort fand am 9. November 1938 eine große Veranstaltung der NSDAP statt - die sich im Endeffekt als Aufruf herausstellte, jüdische Mitbürger anzugreifen und ihre Wohnungen und Geschäfte zu zerstören.

Am Gladbecker Mahnmal in Wittringen gibt es heute um 15.30 Uhr eine Gedenkveranstaltung zu Ehren der Opfer der Reichspogromnacht. Besucher haben die Gelegenheit, Blumen und Steine an der Stele niederzulegen.

In Gelsenkirchen setzt sich um 18.15 Uhr ein Schweigezug an der Vorburg von Schloss Horst in Bewegung. Er führt zum Mahnmal für die jüdischen Zwangsarbeiterinnen auf dem Friedhof Horst-Süd. Da gibt es im Anschluss eine Kundgebung.

Hintergründe der Reichspogromnacht

Am 9. November 1938 wurden im damaligen Deutschen Reich rund 1.400 Synagogen und Versammlungsräume jüdischer Menschen in Brand gesetzt. Unzählige jüdische Geschäfte, Wohnungen und Einrichtungen wurden zerstört. Mehrere tausend Juden wurden - auch in den darauffolgenden Tagen - von der Polizei und Einheiten der NSDAP misshandelt, verhaftet und in Konzentrationslager deportiert. Mindestens 300 Menschen haben sich allein in dieser Zeit das Leben genommen.

Besondere Situation in diesem Jahr

Wegen des Kriegs in Nahost und den damit zusammenhängenden Kundgebungen auch bei uns steht der Gedenktag in diesem Jahr unter besonderem Schutz der Polizei. Das hat NRW-Innenminister Herbert Reul angekündigt. Seit dem Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober werden jüdische Einrichtungen bei uns ohnehin noch stärker bewacht als ohnehin schon.


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