Desinfektionsmittel-Klau wegen Corona-Sorge

In Zeiten der Sorge vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus greifen einige in Gladbeck, Bottrop und Gelsenkirchen zu illegalen Mitteln.

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  • In Krankenhäusern und Arztpraxen fehlen Schutzbekleidung und Desinfektionsmittel
  • Export von Atemschutzmasken untersagt
  • NRW gibt Großbestellung auf

Viele Krankenhäuser in unseren Städten berichten von Desinfektionsmittel-Klau. Das Knappschaftskrankenhaus in Bottrop bereitet aktuell Aushänge vor und warnt auf den Besuchertoiletten: Der Diebstahl wird angezeigt. Ganze Flaschen sind zuletzt entwendet worden, erlebt auch die St. Augustinus GmbH Gelsenkirchen, zu der unter anderem die Krankenhäuser in Ückendorf, Buer und auch das Barbara-Hospital in Gladbeck gehören. Die Kliniken appellieren vor allem an den gesunden Menschenverstand: In den Krankenhäusern werden die Desinfektionsmittel dringender gebraucht als im Privathaushalt. Auch Haus- und Zahnärzte bei uns berichten von Diebstählen in den Praxen. Das ist aber nicht nur bei den Praxen in Gladbeck, Bottrop und Gelsenkirchen so:

Exportstopp für Atemschutzmasken

Ärzte und Pflegepersonal sind auf die Schutzausrüstung angewiesen. Deren Export wurde deshalb vom Krisenstab der Bundesregierung untersagt. Schon seit Tagen sind Atemschutzmasken und Desinfektionsmittel schwer zu bekommen oder werden nur noch zu überteuerten Preisen angeboten. Atemschutzmasken sind im Zuge der Coronavirus-Krise ein begehrtes Gut, das auf der ganzen Welt knapp wird. Medizinisches Personal, das Kontakt mit Infizierten hat, benötigt die Masken dringend, um sich selbst vor Infektion schützen zu können.

NRW bestellt eine Million Atemschutzmasken

Mit einer Großbestellung soll dafür gesorgt werden, dass es Ärzten und Pflegepersonal bei der Behandlung möglicher Coronavirus-Patienten nicht an Schutzbekleidung fehlt. “Wir werden heute die Kaufverträge unterschreiben, dass das Land Nordrhein-Westfalen eine Million Masken kauft”, kündigte NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) am Mittwoch in Düsseldorf an. Medizinisches Personal habe sich wegen fehlender Schutzausrüstung Sorgen gemacht. Zuletzt wurde immer wieder berichtet, dass der Markt für solche Masken praktisch leer gefegt sei.

Coronavirus leicht mit Desinfektionsmittel zu töten

Coronaviren haben eine Hülle, gehören also zur Gruppe der behüllten Viren - genauso wie das Grippevirus Influenza. Diese Hülle sorgt dafür, dass die Viren relativ empfindlich und angreifbar sind. Um Coronaviren zu töten, reicht die niedrigste Variante, also begrenzt viruzid - das sollte auf der Verpackung stehen.

Die Wirkung von Atemschutzmasken wird überschätzt

Der Mundschutz schützt eher andere, wenn man selbst schon infiziert ist. Aber der Schutz vor einer Infektion von außen ist sehr schlecht damit. Die Wirkung sei nicht besser als mit einem Schal vor Mund und Nase.

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