E-Rezept bei uns liegt vorerst auf Eis

Das digitale Rezept wurde auch in Gladbeck, Bottrop und Gelsenkirchen getestet - jetzt ist die Einführungsphase erstmal gestoppt worden.

© Radio Emscher Lippe
  • Sicherheitsbedenken des Bundesdatenschutzbeauftragten
  • Einziger Pilotversuch in Deutschland damit am Ende

Das digitale Rezept, das seit zwei Monaten in einigen Arztpraxen und Apotheken bei uns getestet wird, liegt erstmal auf Eis. Die Kassenärztliche Vereinigung Westfalen-Lippe hat die Einführungsphase gestoppt. Damit reagiert der Ärzteverbund auf eine Entscheidung des Datenschutzbeauftragten der Bundesregierung. Er befürchtet, dass es mit dem E-Rezept Datenmissbrauch in Apotheken geben könnte, wenn dabei die elektronische Gesundheitskarte genutzt wird. Um das zu verhindern, müsste die Technik angepasst werden - was bis Mitte 2023 dauern würde. So lange kann und will die Kassenärztliche Vereinigung nach eigener Aussage nicht warten. Der Vorsitzende des Ärzteverbands bezeichnete die Entscheidung des Datenschutzbeauftragten als "Bankrotterklärung für die Digitalisierung im Gesundheitswesen".

Test lief seit zwei Monaten

Seit Anfang September haben rund 250 Arztpraxen in Gladbeck, Bottrop, Gelsenkirchen und den anderen Städten in Westfalen-Lippe die Möglichkeit, Rezepte verschlüsselt auf einem zentralen Speicher abzulegen. In der Apotheke kann das E-Rezept per App, über die elektronische Gesundheitskarte oder - wie gehabt - auf Papier eingelöst werden. Mit dem Stopp der Kassenärztlichen Vereinigung Westfalen-Lippe endet jetzt der bisher einzige Pilotversuch für das E-Rezept in Deutschland.

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