Erneut kein Heimsieg: FC St. Pauli nur 0:0 gegen Wolfsburg

FC St. Pauli - VfL Wolfsburg
© Marcus Brandt/dpa

Fußball-Bundesliga

Hamburg (dpa) - Die Wartezeit des Aufsteigers FC St. Pauli auf den ersten Heimsieg in der Fußball-Bundesliga seit Februar 2011 geht weiter. Trotz phasenweise deutlicher Überlegenheit kamen die Hamburger im Nordduell gegen den VfL Wolfsburg in einem nicht immer hochklassigen Spiel nur zu einem 0:0. Damit blieben sie auch im vierten Spiel dieser Saison am heimischen Millerntor ohne eigenen Treffer und liegen weiter auf dem Relegationsplatz.

Für die Wolfsburger war der glückliche Punktgewinn ein wenig Balsam nach dem enttäuschenden 2:4 gegen Werder Bremen sechs Tage zuvor. Für sie war es schon der siebte Auswärtszähler, gleichwohl sind die Ansprüche andere.

Pyro und Proteste

Weil im VfL-Fanblock Pyrotechnik und Feuerwerkskörper abgebrannt wurden, erfolgte der Anpfiff zwei Minuten später. Einige Feuerwerkskörper waren auf dem Spielfeld neben Spielern gelandet. Begleitet wurde die Partie vor und nach Beginn von einem bunten Protest in Regenbogenfarben für Vielfalt und Toleranz und gegen VfL-Stürmer Kevin Behrens. Dieser hatte sich im September homophob geäußert, sich dafür später entschuldigt. 

Vor 29.546 Zuschauern im ausverkauften Millerntor-Stadion bestimmte der FC St. Pauli die erste Hälfte. Die Wolfsburger konzentrierten sich vor allem auf die Defensive. In der fehlte kurzfristig der erkrankte Sebastiaan Bornauw. Ihn ersetzte Kilian Fischer. VfL-Trainer Ralph Hasenhüttl musste zudem im Vergleich zum 2:4 am vergangenen Sonntag gegen Werder Bremen ohne den gelbgesperrten Kapitän Maximilian Arnold und Patrick Wimmer wegen dessen Roter Karte auskommen.

St. Pauli-Überlegenheit ohne Nutzen

Die Wolfsburger setzten im Angriff verstärkt auf Mohammed Amoura. Der schnelle Algerier, der in der vergangenen Saison unter St. Pauli-Trainer Alexander Blessin bei Union Saint-Gilloise zum Millionen teuren Stürmer aufstieg, blieb zumeist auf sich allein gestellt. Die Hamburger hatten ihn weitgehend im Griff. 

Die Gastgeber kamen trotz ihrer Überlegenheit nur selten zu guten Torchancen. Einen Schuss von Johannes Eggestein (15.) hielt Wolfsburgs Keeper Kami Grabara sicher. Die beste Möglichkeit vergab St. Paulis Kapitän Jackson Irvine (42.), dessen Schuss aus 14 Metern Grabara stark parierte. Kurz vor der Pause kamen auch die Wolfsburger zu einer Chance, als Jonas Wind nach einem Eckball per Kopf an St. Paulis Nikola Vasilj scheiterte.

Wolfsburg startet stark nach der Pause

Vasilj musste gleich nach Wiederbeginn erneut eingreifen. Binnen zwei Minuten (46., 48.) prüfte ihn Amoura. Danach zeigte sich aber wieder ein ähnliches Bild wie vor der Pause, auch wenn die Wolfsburger jetzt ihre Offensive zu stärken bemüht waren.

Der FC St. Pauli hatte weiter mehr Spielanteile. Die vermeintliche Führung der Hamburger durch Morgan Guilavoguis Kopfball (52.) wurde zu Recht wegen Abseits nicht gegeben. Daniel Sinani (65.) musste sich bei einem Schuss erneut Wolfsburgs Schlussmann Grabara geschlagen geben. In der Schlussphase wurden die Gäste noch einmal gefährlicher. Ein Treffer gelang ihnen nicht - dieser wäre auch ungerecht gewesen. Lebendig wurde es noch einmal, als Kevin Behrens (89.) eingewechselt wurde.

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FC St. Pauli - VfL Wolfsburg
Wolfsburgs Torwart Kamil Grabara war gegen den FC St. Pauli einige Mal gefordert. © Marcus Brandt/dpa
Wolfsburgs Torwart Kamil Grabara war gegen den FC St. Pauli einige Mal gefordert.
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FC St. Pauli - VfL Wolfsburg
Wolfsburgs Trainer Ralph Hasenhüttl konnte mit der Leistung seiner Mannschaft kaum zufrieden sein. © Marcus Brandt/dpa
Wolfsburgs Trainer Ralph Hasenhüttl konnte mit der Leistung seiner Mannschaft kaum zufrieden sein.
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FC St. Pauli - VfL Wolfsburg
St. Paulis Trainer Alexander Blessin trieb seine Spieler immer wieder an. © Marcus Brandt/dpa
St. Paulis Trainer Alexander Blessin trieb seine Spieler immer wieder an.
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FC St. Pauli - VfL Wolfsburg
Der bunte Protest gegen Homophobie und für Vielfalt und Toleranz. © Marcus Brandt/dpa
Der bunte Protest gegen Homophobie und für Vielfalt und Toleranz.
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FC St. Pauli - VfL Wolfsburg
VfL-Stürmer Kevin Behrens musste einiges lesen wegen seiner homophoben Äußerung, für die er sich allerdings auch entschuldigt hat. © Marcus Brandt/dpa
VfL-Stürmer Kevin Behrens musste einiges lesen wegen seiner homophoben Äußerung, für die er sich allerdings auch entschuldigt hat.
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