Gelsenkirchen behält Zuwanderer aus Süd-Ost-Europa im Blick

Die Stadt Gelsenkirchen will sich weiter intensiv dem Thema Zuwanderung aus Süd-Ost-Europa widmen. Oberbürgermeisterin Karin Welge hat dazu heute eine Bilanz der letzten Jahre gezogen und weitere Maßnahmen vorgestellt.


Pressekonferenz bei der Stadt Gelsenkirchen
© Ingo Otto / FUNKE Foto Services
  • Mehr als die Hälfte der Zuwanderer bezieht Sozialleistungen
  • Zwei neue Pilotprojekte sollen Probleme bekämpfen

Knapp 9.500 Menschen aus Rumänien und Bulgarien leben zur Zeit in Gelsenkirchen, mehr als die Hälfte von ihnen bezieht Sozialleistungen. Die Probleme sind seit Jahren die gleichen: Sozialleistungsmissbrauch, prekäre Wohnsituationen, zum Teil mafiöse Strukturen im Hintergrund.

Neue Lösungsansätze

Zwei neue Projekte, um dem Herr zu werden, sollen noch im Frühjahr anlaufen: Die Stadt wird Pilotkommune für fälschungssichere Schulbescheinigungen, außerdem für eine sogenannte One-Stop-Agency. Dabei soll ein Mitarbeiter neue Gelsenkirchener aus Südosteuropa an die Hand nehmen und durch den Verwaltungsdschungel begleiten.

Weiter im Kampf gegen Schrottimmobilien

Auf lange Sicht will die Stadt außerdem noch wesentlich mehr Schrottimmobilien aufkaufen und rechnet dafür mit 150 Millionen Euro. Woher das Geld kommen soll, ist aber noch unklar. Die Stadt hofft dafür auf Unterstützung vom Land NRW. Außerdem sollen auch private Akteure unterstützt werden, die Problemimmobilien in der Nachbarschaft kaufen wollen. Sollte das Land dabei keine Unterstützung signalisieren, will die Stadt prüfen ob dafür 250.000 Euro im städtischen Haushalt als Zuschusstopf zur Verfügung stehen

Mehr Sozialarbeiter, neues Quartiersbüro in Ückendorf

Mehr muttersprachliche Sozialarbeiter sollen Zugewanderten aus Rumänien und Bulgarien Regeln vermitteln und bei der Integration helfen. Bisher gibt es 16, zehn weitere will die Stadt einstellen. Auch das Interventionsteam EU-Ost soll aufgestockt werden. Das ressortübergreifende Team aus Stadt, Jobcenter, Polizei und ELE will die Kontrollen in bekannten Problemimmobilien verstärken. Im Frühjahr soll außerdem noch ein neues Quartiersbüro an der Ückendorfer Straße eröffnet werden. Das soll als gemeinsame Anlaufstelle von Polizei, Kommunalem Ordnungsdienst und Sozialarbeitern dienen.

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