Gelsenkirchens neue Oberbürgermeisterin: Karin Welge im Interview

Karin Welge ist seit November Gelsenkirchens Oberbürgermeisterin. Am letzten Donnerstag wurde sie im Rat der Stadt offiziell vereidigt. Wir haben Sie davor zum Interview getroffen und mit ihr über ihre ersten Wochen im Amt, ihre Ziele für die erste Zeit und die Bewältigung der Corona-Pandemie gesprochen.

© Ingo Otto | FUNKE Foto Services

Die ersten Tage habe sie schon ein bisschen gefremdelt, sagt Karin Welge und meint damit nicht ihr neues Amt, sondern das Büro ihres Vorgängers Frank Baranowski. Offenbar gibt es da zumindest geschmackliche Differenzen, was die Ausstattung angeht. Das "ein oder andere Teil" werde sie auf lange Sicht austauschen, sagt Welge. Aber erst mal will Gelsenkirchens ehemalige Kämmerin Sparsamkeit demonstrieren und sich um die Themen kümmern, die auf dem Schreibtisch ihres Vorgängers liegen und der jetzt ihr Schreibtisch ist.

Welge räumt Probleme bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie ein

Das Corona-Virus hat die Welt, Deutschland und auch Gelsenkirchen weiter fest im Griff. Karin Welge gibt zu, das Ausmaß der zweiten Welle unterschätzt zu haben. "Das eine zweite Welle kommt, haben viele von uns erwartet. In dieser Dimension, zu dieser Zeit, vielleicht mit dieser Ausprägung nicht. Das führt dazu, dass unsere Strukturen überfordert werden." Man habe jetzt aber nachgesteuert, sagt Welge und glaubt, dass es in den nächsten Wochen besser laufen wird. Gerade befinde man sich im Aufbau des Impfzentrums, dass ab Januar bereitstehen soll. Außerdem appeliert die Oberbürgermeisterin an die Eigenverantwortung der Gelsenkirchener. Sie könne verstehen, dass viele Menschen Angst haben, aber hier und da sei vielleicht auch die Erwartungshaltung an die staatlichen Strukturen zu hoch. Viele hätten verlernt, mit Unsicherheiten umzugehen.

Bildungspolitik als Thema Nummer 1

Schon im Wahlkampf wollte Karin Welge vor allem mit dem Thema Bildung punkten. Neben der Bewältigung der Corona-Pandemie will sie sich jetzt vorrangig darum kümmern. "In Gelsenkirchen gibt es viele junge Menschen die es wert sind, in sie zu investieren", sagt Karin Welge. Auch damit sie später in Gelsenkirchen bleiben um gut ausgebildet hier zu leben und zu arbeiten. Dafür will Karin Welge die Westfälische Hochschule in Buer weiter stärken, Schulen auf Vordermann bringen und die Hochschule für Polizei und öffentliche Verwaltung in Gelsenkirchen halten.


Hört hier das komplette Interview mit Oberbürgermeisterin Karin Welge:

Unser Reporter Tobias Hauswurz hat Karin Welge zum Interview getroffen. Hier könnt das Gespräch in voller Länge hören:


© Radio Emscher Lippe

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