Junge stirbt in Kita - Prozess an Urlaubsplänen gescheitert

Die Urlaubspläne eines Schöffen haben den Prozess um den Tod eines kleinen Jungen in einer Gelsenkirchener Mini-Kita gestoppt. Das Verfahren muss nochmal neu starten.

Angeklagte Tagesmütter vor Gericht
© Radio Emscher Lippe
  • Zweiter Prozesstag innerhalb von drei Wochen nicht möglich
  • Gerichtsdirektor übernimmt Verantwortung für Fehler

Wegen der Urlaubspläne eines Schöffen ist der Prozess um den Tod eines kleinen Jungen in einer Gelsenkirchener Mini-Kita schon kurz nach dem Start wieder abgebrochen worden. Die Eltern des toten Zweijährigen hatten am Amtsgericht Gelsenkirchen noch berichtet, wie sie die dramatischen Ereignisse rund um den Tod ihres Sohnes vor knapp zwei Jahren erlebt haben. In der ersten Verhandlungspause erzählte ein Schöffe von seinen Urlaubsplänen. Die Folge: Beim zweiten geplanten Prozesstag in einer Woche wäre der ehrenamtliche Richter nicht dabei. Ohne ihn kann das Verfahren aber nicht weitergehen. Ein Ersatztermin innerhalb der gesetzlich vorgeschriebenen Frist von drei Wochen war nicht möglich. Der Prozess gegen die beiden Tagesmütter wurde daraufhin abgebrochen und soll im Oktober von vorne beginnen. Im Gespräch mit uns hat der Direktor des Amtsgerichts die Verantwortung für den Fehler übernommen und das Ganze bedauert. Der zweite Termin sei dem Schöffen nicht mitgeteilt worden.

Der zweijährige Junge war vor knapp zwei Jahren während der Mittagspause in der Tagespflege in Gelsenkirchen-Schalke erstickt. Laut der Ermittler war er mit dem Kopf so unglücklich in seinem Bett eingeklemmt worden, dass er keine Luft mehr bekam. Die beiden 26 und 38 Jahre alten Tagesmütter stehen wegen fahrlässiger Tötung vor Gericht.

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