Kirchhellen: Wölfin Gloria droht der Abschuss

Wölfin Gloria, die auch im Bottroper Norden unterwegs ist, könnte bald zum Abschuss freigegeben werden. Das Land bereitet ein entsprechendes Verfahren vor.

Ein Wolf im Wald
© Pixabay
  • Land NRW prüft Verfahren zur Tötung von Gloria
  • Gloria hat zuletzt sieben Schafe in Kirchhellen gerissen

Wölfin Gloria soll unter bestimmten Bedingungen abgeschossen werden können. Das NRW-Umweltministerium hat jetzt ein entsprechendes Verfahren eingeleitet. Mit einer Ausnahmegenehmigung sei eine sogenannte Entnahme in Einzelfällen bei verhaltensauffälligen Wölfen möglich, heißt es aus dem Ministerium. Das sei zum Beispiel denkbar, wenn ein Tier wiederholt «in einem engen zeitlichen Rahmen und geografischer Nähe einen Zaun von mindestens 1,20 Meter überspringe und es dadurch zu einem Lernverhalten gekommen» sei. 

Gloria hatte zuletzt Anfang September sieben Schafe in Kirchhellen gerissen. Die Wölfin lebt mit ihrem Rudel im 2018 ausgerufenen Wolfsgebiet Schermbeck, zu dem auch der Bottroper Norden gehört. In Kirchhellen sind in den letzten Jahren immer wieder Tiere von Wölfen gerissen - darunter Schafe, Ziegen und Ponys.

NABU kritisiert geplante Tötung von Gloria

Die Halter beklagen, dass die Wölfe selbst Schutzzäune überwinden würden. Laut dem NRW-Umweltministerium sei auch zukünftig mit großen wirtschaftlichen Schäden für die Landwirte im Wolfsgebiet zu rechnen. Deshalb bereitet das Land die Tötung von Gloria vor – aktuell wird das Ganze noch geprüft. Für den Naturschutzbund wäre der Abschuss von Gloria ein schwerer Verlust für das Rudel und damit für die lokale Wolfspopulation. Den anderen Wölfen würde eine erfahrene Ernährerin genommen.

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