Photoment-Pflastersteine möglicherweise krebserregend

Bottrop: Die "Photoment"-Steine galten als Lösung gegen Schadstoffe - jetzt wurde die Verlegung in Bottrop erst einmal gestoppt.

Ein Mann hält einen schadstoffschluckenden Pflasterstein in die Kamera
© Lars Heidrich / FUNKE Foto Service
  • EU-Kommission befürchtet Krebsgefahr
  • Stadt will sich über Bundesamt absichern

Die Stadt Bottrop stoppt den Einsatz von schadstoffschluckenden Pflastersteinen. Die EU-Kommission hat einen Bestandteil der Steine als möglicherweise krebserregend eingestuft. Zuletzt wurde das Material auf den Bürgersteigen am Nordring im Eigen verbaut - sicherheitshalber wurden die Arbeiten jetzt erst einmal gestoppt, hat uns ein Stadtsprecher bestätigt.

Bestehendes Pflaster bleibt liegen

Die Pflastersteine, die vom Energiekonzern Steag hergestellt werden, galten als innovative Lösung gegen Schadstoffe. Sie wurden als Vorzeigeprojekt der Innovation City auch schon an der Peterstraße und am Kreuzkamp in der Bottroper Innenstadt verbaut. Dort sollen sie auch erst einmal liegen bleiben, sagt die Stadt. Sie will sich jetzt beim Bundesamt für Risikobewertung absichern.

Das sagt der Hersteller der Steine

"Eine mögliche Gesundheitsgefährdung kann nach Auffassung der EU theoretisch nur dann auftreten, wenn es zu Staubentwicklung kommt und dieser Staub dann ungeschützt eingeatmet wird. Faktisch geht von den Photoment-Steinen keine Gefährdung aus, denn wenn es zu Arbeiten kommt, bei denen mit Staubentwicklung zu rechnen ist, sind a) sowieso Maßnahmen gegen ein Einatmen ergriffen, weil dies immer geschieht, wenn mit Material gearbeitet wird, das Staub verursacht und weil b) der Anteil des von der EU als potenziell gesundheitsgefährdend eingestuften Titandioxids in den Photoment-Steinen weit unter dem von der EU selbst angesetzten Grenzwert liegt."

Daniel Mühlenfeld, Pressesprecher der Steag GmbH

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