Schadstoffwerte an der Bottroper Kokerei sind gesunken

Im Bottroper Süden haben sich die Messergebnisse rund um die Kokerei Prosper verbessert. Das meldet die Stadt.

Bild der Kokerei Prosper
© Hans Blossey / Funke Foto Services
  • Weniger Benzo(a)pyren gemessen
  • Verzehrwarnung gilt weiterhin

Demnach hätten die Auswertungen von Grünkohlproben aus dem Sommer eine geringere Belastung durch Benzo(a)pyren gezeigt. Für die Stadt ein gutes Zeichen dafür, dass die von der Bezirksregierung auferlegten Maßnahmen wirksam seien: Die Kokerei im Bottroper Süden musste teilweise saniert werden. Seit 2018 wird regelmäßig anhand von Grünkohlpflanzen im Umfeld der Kokerei getestet. Oberbürgermeister Bernd Tischler hofft jetzt, dass die Luftqualität dauerhaft besser wird.

Auf bestimmte Gemüsesorten verzichten

Auch wenn die Werte besser seien, empfiehlt die Stadt Bottrop Anwohnern aus dem Umfeld der Kokerei weiterhin, bestimmte Gemüsesorten aus dem eigenen Garten nicht zu essen. Erst sollten die Messergebnisse aus dem Winter abgewartet werden.

Zuletzt hatten Anwohner gegen die Schadstoffbelastung in Welheim und Batenbrock protestiert. Sie fürchten eine Gesundheitsgefahr durch den mit Schadstoffen belasteten Staub.

Anwohner sind nicht von Maßnahmen überzeugt

Die Bürgerinitiative "Saubere Luft für alle" glaubt nicht daran, dass die Auflagen für die Kokerei ausreichend sind. Die niedrigeren Schadstoffwerte würden vor allem mit der Kurzarbeit in der Kokerei zusammenhängen und nicht mit den strengeren Auflagen von Stadt und Bezirksregierung. Laut Landesumweltamt, könne man aus der Schadstoffuntersuchung an sich keine Schlüsse darüber ziehen, warum die Werte gesunken sind.

Auf Nachfrage von Radio Emscher Lippe gibt jetzt auch die Stadt Bottrop zu: Ob tatsächlich die Maßnahmen in der Kokerei zur Verbesserung geführt haben, könne man nicht zu 100 Prozent sagen. Trotzdem sei es wichtiger, dass die Werte gesunken seien, und nicht, warum. Der Kokereibetreiber Arcelor Mittal dementiert, dass die Kurzarbeit für die niedrigeren Schadstoffwerte verantwortlich ist, auch er sieht die umgesetzten Auflagen als Grund.

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