Sekten, Gurus und Schamanen erhalten immer mehr Zulauf - Worauf man achten sollte

Die Pandemie, der Krieg, die Inflation, die Energieknappheit: So richtig vergnügungssteuerpflichtig ist die Nachrichtenlage gerade nicht. Und das schon seit über zwei Jahren. Das ist der Hauptgrund, warum im Moment Sekten, Gurus und Schamanen einen Boom erleben. Die Sektenberatung “Sekten-Info-NRW” schlägt deshalb Alarm

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Immer mehr Menschen folgen Gurus und Sekten

1.352 Menschen haben sich im vergangenen Jahr an den Verein Sekten.Info.NRW gewandt. Und das war schon im Vergleich zum Vorjahr eine Zunahme um 25 Prozent. Für dieses Jahr gibt es noch keine Zahlen, aber die Organisatoren dieser NRW-weiten Beratungsstelle gehen davon aus, dass es wieder einen ordentlichen Anstieg geben wird.

Sekten sind Menschenfänger

"Sekte" oder "Schamane" klingt so schräg, dass vermutlich die Meisten von sich sagen würden, dass sie da nicht drauf reinfallen. Und doch sind es viele, die es zuerst gar nicht merken, dass sie da in die Fänge einer Sekte geraten sind, die ihnen auf Dauer nicht gut tut. Es gibt Klassiker-Maschen, die oft über das Internet funktionieren. Man sucht nach irgendwelchen Meditationen um ein bisschen zu entspannen. Zum Beispiel findet man dann Seiten, die so etwas erstmal kostenlos anbietet. Und die Entspannungstechniken sind so gut, dass man sagt, davon will man mehr. Doch dann kostet das: Bis zu 5.000 Euro pro Halbjahr, damit man mehr von diesen speziellen Meditationen und Schulungen hören kann. Eine andere Masche ist Werbung über Flyer zum Beispiel für eine kostenlose entspannende Kopfmassage. Man geht dahin und hat das Gefühl, alle verstehen einen, versprechen Lösungen für Probleme im Leben und so rutscht man nach und nach rein. Eine beliebte Masche ist auch über kostenlose Nachhilfe für Teenager.

Es gibt auch seriöse Alternativen

In der Regel haben die Krankenkassen ganz gute Anregungen für seriöse Angebote. Einige bieten Entspannungskurse, Meditationskurse, Yoga usw. sogar selbst an oder übernehmen einen Teil der Kosten. Wenn die Probleme tiefergehend sind, also das man zum Beispiel ständig in einem Gedankenkarussel festhängt, dann ist der Weg zur Hausärztin und auch zu einer zugelassenen von der Kasse bezahlten Therapeutin der richtige. Und es gibt Beratungsstellen, die seriös sind. Für alle Lebensbereiche, sei es Krankheit, Coaching, Lebenshilfe etc. hat der Verein Sekten Infos NRW sehr gute Checklisten zusammengestellt.

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