Silvesterattacke Bottrop: Angeklagter räumt Absicht ein

Er sei bewusst auf Menschengruppen zugefahren, habe aber niemanden töten wollen, so der 50-Jährige.

Innenansicht im Landgericht Essen zum erneuten Start des Prozesses um die Silvesterattacken in Bottrop
© Radio Emscher Lippe

Auch ein fremdenfeindliches Motiv streitet der 50-Jährige ab. Außerdem spricht er von Gedächtnislücken. Abwesend. Nur körperlich anwesend. So wirkte der Angeklagte Andreas N. zu Anfang des Prozesses. Als die Anklageschrift vorgelesen wurde, war der Blick über mehrere Minuten starr auf die Staatsanwältin gerichtet. Zwölffacher versuchter Mord und versuchte Körperverletzung wird dem Angeklagten vorgeworfen - er leugnet die Tat nicht, schweigt auch nicht darüber.

Furcht vor Anschlag mit Bombe

Er erzählt zum Beispiel, dass er gefürchtet hat, ein Anschlag mit einer Bombe würde passieren und deshalb sei er auf Menschen zugefahren. Die zentrale Frage wird sein, ob der 50-Jährige überhaupt schuldfähig ist. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der Angeklagte schizophren ist

Urteil vor Weihnachten erwartet

Der Prozess um die Silvesternacht von Bottrop und Essen ist heute zum zweiten Mal gestartet. Im ersten Prozess war die Richterin überraschend gestorben. Weil kein anderer Berufsrichter im Prozess anwesend war, muss er komplett neu aufgerollt werden. Das Essener Landgericht hat 13 Prozesstage angesetzt. Kurz vor Weihnachten soll ein Urteil fallen.

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