Stadt Bottrop schnürt großes Sparpaket

Ein Haushaltsloch von fast 60 Millionen Euro muss gestopft werden - ihr als Bürger sollt davon aber so wenig wie möglich abbekommen.

© Stadt Bottrop
  • 200 Stellen in der Verwaltung sollen wegfallen
  • An vielen Leistungen hält die Stadt trotzdem fest

Nach intensiven Beratungen hat die Stadtspitze jetzt ein Haushaltssicherungskonzept aufgestellt. Die wichtigste Botschaft: Für euch als Bürger soll Bottrop weiterhin eine lebenswerte Stadt bleiben. So wird an der Kita- und OGS-Betreuung nicht gespart. Der hohe Standard in diesem Bereich bleibe erhalten, so die Verwaltung. Auch notwendige Straßen- und Schulsanierungen, sowie der Bau der beiden neuen Feuerwachen sind gesichert. Weitere Bauprojekte könnten zum Beispiel durch Fördermittel von Land und Bund umgesetzt werden.

Hier wird in Zukunft Geld eingespart

Das meiste Geld will die Stadt Bottrop bei ihrem Personal einsparen: 200 Stellen (von insgesamt 2.000) sollen in den nächsten zehn Jahren wegfallen. Gekündigt wird allerdings niemand: Es sollen zum Beispiel Stellen nicht neu besetzt werden, wenn jemand in Rente geht. Anderes wird umstrukturiert: Durch mehr Digitalisierung und Künstliche Intelligenz sollen einige Jobs in Zukunft nicht mehr notwendig sein - und die Mitarbeiter dafür andere Aufgaben erledigen.

Weil langfristig Personal abgebaut wird und vor allem immer mehr Mitarbeiter Homeoffice machen, kann auch bei den Büromieten und Betriebskosten in Zukunft einiges eingespart werden.

Das könnte für euch teurer werden

Merken könntet ihr als Bottroper den Sparkurs der Stadt an kleineren Gebührenerhöhungen oder daran, dass einzelne Leistungen wegfallen. Hier einige Beispiele:

  • Das Parken in Bottrop soll in Zukunft 1 Euro pro Stunde (bisher 0,75 Euro) kosten.
  • E-Autos und Hybridfahrzeuge werden wohl nicht mehr kostenlos parken dürfen.
  • Im Hallenbad soll der Warmbadetag wegfallen, im Museum Quadrat werden die Öffnungszeiten von sechs auf fünf Tage in der Woche reduziert.
  • Die Elternbeiträge für Kita- und OGS-Betreuung sollen ab dem kommenden Jahr um 3 Prozent steigen.
  • Das Programm "Jedem Kind ein Instrument" wird eingestellt.
  • Es wird eine Bestandsaufnahme bei der Hundesteuer gemacht, um bisher säumige Hundebesitzer zu erfassen.
  • Die Stadt denkt über die Einführung einer Kampfhundesteuer, sowie eine Erhöhung der Vergnügungs- und Automatensteuer nach.
  • Beim Kinderferienzirkus wird das Begleitprogramm eingeschränkt.
  • Im Straßenverkehrsamt und im Bürgerbüro fallen einzelne Stellen weg - dadurch müsst ihr unter Umständen länger auf einen Termin warten.
  • Ab 2030 könnte die Grundsteuer B für Eigentümer angehoben werden - sofern bis dahin nicht eine Lösung für das Altschuldenproblem da ist. Darauf pocht die Stadt Bottrop weiterhin energisch bei Land und Bund.

Ab März geht das Haushaltssicherungskonzept in die politische Beratung. Ende April muss dann der Bottroper Rat darüber entscheiden.

Weitere Meldungen

skyline