Stadt Gladbeck: Per Eilantrag gegen Windrad

In den kommenden Tagen soll der Eilantrag beim Verwaltungsgericht Gelsenkirchen eingehen, so ein Sprecher der Stadt. So soll der Baustart des Windrads auf der Mottbruchhalde in Brauck verhindert werden.

Mottbruchhalde
© Hans Blossey / Funke Foto Services

Wir blicken auf den schon länger währenden juristischen Kampf um das Windrad.

Die Verwaltung und der Gladbecker Rat fühlen sich vom Kreis Recklinghausen übergangen und vorgeführt. Denn eigentlich darf die Gladbecker Politik über die Bebauung der Halde entscheiden - und hatte ein Windrad nach Gesprächen mit den Bürgern in Brauck ausgeschlossen. Der Kreis aber hatte in einer, wie Stadtbaurat Volker Kreuzer es nannte, Nacht-und-Nebel-Aktion selber eine Baugenehmigung erteilt.

Gladbeck hat den Kreis Recklinghausen verklagt

Als Folge liegt seit Anfang 2019 eine Klage beim Verwaltungsgericht Gelsenkirchen gegen diese Genehmigung. Weil die Steag nun aber den Baustart ihres Windrads angezeigt hat, will die Stadt das per Eilantrag aufschieben.

Längere Diskussionen in aktueller Ratssitzung

Politisch herrscht beim Thema Windrad weitgehend Einigkeit - alle Parteien und Fraktionen in Gladbeck haben sich in der aktuellen Ratssitzung vom 19. November gegen die Art und Weise der erteilten Baugenehmigung ausgesprochen. Einer juristischen Überprüfung haben sie somit explizit zugestimmt. Die eigentliche Frage nach Sinn und Unsinn eines Windrads auf der Halde aber ist deutlich kontroverser.

Kontroverse Diskussionen um das Thema

Vor allem die Grünen können sich eine solche Windkraftanlage dort gut vorstellen - sie hoffen durch Gespräche mit dem Betreiber u.a. auf eine Gewinnbeteiligung. Das Geld solle dann direkt den Brauckern zu Gute kommen. Die anderen Parteien und Fraktionen sind deutlich skeptischer. Sie sehen auch wenig Chancen auf erfolgreiche Gespräche mit Betreiber Steag und haben entsprechend wenig Hoffnung auf Geld für die Stadt. Der grundsätzlichen Diskussion um Windenergie in Gladbeck wollen sie sich aber nicht verschließen - die müsse aber sehr breit geführt werden, betonte gestern die CDU. Nur dann hätte man eine Chance, dass Windräder auch bei den Bürgern akzeptiert werden. 

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