Steinwürfe und Provokation: Demonstration in Bottrop endet mit 8 Leichtverletzten

Laut Polizei standen sich zwischenzeitlich bis zu 400 Menschen in der Bottroper Innenstadt in den gegnerischen Lagern gegenüber

Die Polizei steht am Pferdemarkt in Bottrop und trennt rivalisierende Gruppen bei einer Demo
© Thomas Gödde / FUNKE Foto Services

Bei einer Demo gegen den türkischen Einmarsch in Nordsyrien gab es gestern Abend in Bottrop heftige Gegenproteste und acht Leichtverletzte. Nachdem sich gegen 18 Uhr zunächst 50 kurdische Teilnehmer in Höhe des Pferdemarkts versammelt hatten, zogen schnell und immer mehr Menschen in der Umgebung mit türkischem Hintergrund auf. Es kam zu Provokationen und Steinwürfen. Auch nach dem Ende der offiziellen Demo (ca. 18.45 Uhr) blieb es bei der Konfrontation. Die Polizei spricht von zwischenzeitlich 200 Personen – pro Seite. Mit erhöhter Polizeipräsenz und durch die Unterstützung eines Hubschraubers wurde ein direktes Aufeinandertreffen der Gruppen aber verhindert. Fünf Polizisten und drei weitere Personen wurden im Laufe des Abends unter anderem durch Steinwürfe leichtverletzt, vier mussten zwischenzeitlich ins Krankenhaus. Auch Streifenwagen wurden beschädigt.  Fünf Personen wurden als Tatverdächtige nach Körperverletzungen festgenommen, die Personalien von weiteren elf Männern festgestellt. Gegen halb Elf gestern Abend hatten sowohl die pro-kurdischen Demonstranten als auch die türkischen Gegner die Innenstadt verlassen, so die Polizei. 

Nicht die ersten Zwischenfälle bei einer Pro-Kurden-Demo

Ebenfalls gestern Abend wurde in Lüdenscheid ein Mann bei einer Demo gegen die türkische Militäroffensive schwer verletzt. Der 50-jährige türkischstämmige Deutsche wurde während der Demo von einem bislang Unbekannten mit einem Messerstich in den Rücken verletzt, er kam ins Krankenhaus. Eine Mordkommission wurde eingesetzt, außerdem hat der Staatsschutz die Ermittlungen übernommen.

Schon am Montag war ein Demo in Herne eskaliert: rund um die Demo gab es Ausschreitungen und Angriffe rund um türkische Kioske und Cafés.

NRW-Innenminister verurteilt die Taten

Bereits nach den Ausschreitungen in Herne verurteilte NRW-Innenminister Reul die Taten, er bedauerte es sehr, "dass eine friedliche Demonstration so ausgeartet ist".

In Gelsenkirchen hatte eine Demo gezeigt, dass es auch anders geht. Bereits vergangene Woche hatten hier bis zu 800 Menschen gegen den Militäreinsatz in Nordsyrien protestiert - laut Polizei friedlich.

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