Totschlags-Vorwürfe: Corona-Arzt der Uniklinik vor Gericht

Er soll das Leben schwerkranker Corona-Patienten vorzeitig beendet haben - ein Opfer des Angeklagten kam aus Gelsenkirchen.

© Fabian Strauch/FUNKE Foto Services
  • Patienten befanden sich in der letzten Sterbephase
  • Drei Fälle angeklagt, vorerst nur einer verhandelt

Ein Oberarzt der Uniklinik Essen soll drei schwer kranken Covid-19-Patienten lebensbeendende Medikamente verabreicht haben - ab heute steht er wegen Totschlags vor dem Essener Landgericht. Unter den mutmaßlichen Opfern des Arztes ist auch ein 50-jähriger Gelsenkirchener.

Passiert sein soll das Ganze im November 2020 - die zweite Corona-Welle hatte gerade an Fahrt aufgenommen. Angeklagt ist der 54-jährige Oberarzt in insgesamt drei Fällen: Die betroffenen Covid-Patienten aus Gelsenkirchen, Essen und den Niederlanden lagen auf der Intensivstation der Uniklinik und befanden sich laut Staatsanwaltschaft in der letzten Sterbephase. Der Angeklagte soll ihnen jeweils Medikamente gegeben haben, die vorzeitig zum Tod geführt haben sollen.

In dem Prozess, der heute startet, geht es erst einmal nur um das Opfer aus den Niederlanden. In den anderen beiden Fällen soll noch weiter ermittelt werden. Das erste Urteil gegen den Arzt wird wohl nicht vor Ende November fallen.

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