Upbusse für Gelsenkirchen

Busse, die über die Kurt-Schumacher-Straße in Gelsenkirchen schweben und uns in die Altstadt bringen. Die Gelsenkirchener FDP würde diese Innovation gerne zu uns holen.

© Foto: © upbus.rwth-aachen.de

An der Uni in Aachen wurde der sogenannte Upbus entwickelt. Die Gelsenkirchener FDP würde diese Innovation gerne zu uns holen und die Kurt-Schumacher-Straße als Teststrecke anbieten. Wir haben mit einem der Entwickler gesprochen - Tobias Meinert er ist übrigens auch Ex-Gladbecker. Der Upbus ist eine Mischung aus selbstfahrendem Elektrobus und Seilbahn. Man steigt in eine Gondel mit Fahrgestell ein, die dann ganz ohne Fahrer durch die Stadt fahren kann. Das Fahrgestell kann sich aber auch abkoppeln, der Bus hängt sich dann an ein Seil und kann über die Straßen schweben, wie bei einer Seilbahn.

Das Prakische dabei ist: Die Fahrgäste müssen nicht mühsam aus- und wieder einsteigen, um in die Gondel der Seilbahn zu gelangen. Stattdessen verbindet sich der Bus über eine neu entwickelte Kupplung direkt mit dem Seil. Aus dem Elektro-Bus wird so eine Seilbahngondel. Das Fahrgestell und die Batterie bleiben zurück und können in der Zwischenzeit aufgeladen werden. Am Ende der Seilbahn-Tour wird die Gondel auf ein neues Fahrgestell gesetzt und ist dann wieder ein Elektro-Bus.

So funktioniert der Upbus.

Upbusse vereinen Vorteile beider Verkehrssysteme

Selbahn und Elektro-Bus haben jeweils ihre Vorteile, aber auch ihre Nachteile. Durch den Wechsel kann man die Vorteile beider Systeme miteinander verbinden und die Nachteile umgehen. Der Elektro-Bus ist zum Beispiel flexibel auf seiner Route, er kann Halt machen und die Fahrgäste ein- und aussteigen lassen, während die Seilbahn Staus "überfliegen" kann. Ein weiteres Plus ist, dass auf diese Weise ein 30-Sekunden-Takt ermöglicht werden kann. Dies würde bedeuten, dass in jede Richtung pro Stunde zwischen 4.000 und 6.000 Menschen transportiert werden könnten. Der Gedanke dahinter ist natürlich, den öffentlichen Nahverkehr attraktiver zu machen und die Straßen zu entlasten.

© Foto: © upbus.rwth-aachen.de
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Kurt-Schumacher-Straße als Teststrecke unwahrscheinlich

Die Stadt Gelsenkirchen hält die Idee der FDP, die Kurt-Schumacher-Straße als Teststrecke zu nutzen, für absolut ungeeignet. Denn die Kurt-Schumacher-Straße ist so eine wichtige Straße bei uns, da muss der Verkehr einfach funktionieren, so die Stadt. Und bei einer Teststrecke ist natürlich auch immer mit Bauzeiten und Kinderkrankheiten zu rechnen, die den Verkehr lahm legen würden. Trotzdem sei die Idee an sich keine schlechte. Aber für Gelsenkirchen dann direkt den Hut in den Ring zu werfen, sei etwas voreilig. Außerdem ist die Strecke mit den Linien 301 und 302, die alle 7,5 Minuten fahren, schon gut vernetzt. Das sieht der Entwickler Tobias Meinert auch ganz ähnlich, er kennt die Kurt Schumacher Straße ganz gut und meint, es gebe sicherlich bessere Strecken, die sich für die Upbusse eignen - auf die Schnelle fiel ihm da aber keine ein.

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