Bottroper Tafel sucht neue Mitglieder

Knapp 2.000 Leute, jede Woche - bei der Bottroper Tafel. Wie wichtig solche Einrichtungen sind, darüber brauchen wir nicht zu diskutieren. Wie schnell alles zusammenbrechen kann, das haben wir vor zwei Jahren bei der Gladbecker Tafel erlebt. Beide Vorstandsmitglieder sind innerhalb von zwei Wochen verstorben. Bei der Bottroper Tafel liegt das Durchschnittsalter im Vorstand aktuell bei 80 Jahren - deswegen muss langsam Nachwuchs her. Unsere Reporterin Chantal Teubert hat das Team besucht.

Kisten mit Lebensmitteln
© Nikolaus Urban | Tafel Deutschland e.V.

„Wir wollen alle unseren Job nicht aufgeben, wir machen es gerne. Wichtig ist, dass wir dafür sorgen, dass auch nach uns noch welche da sind. Wir sind alle weit über das normale Rentenalter hinaus, da ereilt einen auch manchmal eine Krankheit. Wir wollen vorbereitet sein“, so Christel Müller, die seit 10 Jahren im Vorstand sitzt und sich Menschen wünscht, die bereit sind, Verantwortung zu übernehmen.

Vorstand ist "überaltert“

Aktuell besteht der Vorstand der Bottroper Tafel aus sechs Personen – die sind aber „alle weit über das Rentenalter hinaus“, so Christel Müller, auf die das auch zutrifft. 2021 war bei der Gladbecker Tafel der schlimmste Fall eingetreten: Innerhalb von zwei Wochen sind beide Personen, die die Vorstandsarbeit geleistet haben, verstorben. Die Konsequenz: Erstmal keine Lebensmittelausgabe mehr für die zahlreichen Bedürftigen. Das wollen die Bottroper Tafel und ihr zuständiger Trägerverein „Partner für Jung und Alt Bottrop“ vermeiden. Vorbereitet sein, das ist das Motto. Es ginge nicht darum, von heute auf morgen einen wichtigen Posten zu übernehmen. Wichtig sei nur, mit Interesse dabei zu sein – den Rest könne man lernen, so Dieter Kruse.

Dieter Kruse und Christel Müller aus dem Vorstand der Bottroper Tafel©
Dieter Kruse und Christel Müller aus dem Vorstand der Bottroper Tafel
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Seit über 20 Jahren bei der Tafel - Dieter Kruse

„Mitbringen braucht man nur Interesse. Alles andere kann man hier erlernen. Lebensmittel sortieren oder im Vorstand mitarbeiten – es soll nicht von heute auf morgen jemand einen Posten übernehmen, der von der Tafelarbeit keine Ahnung hat.“
Dieter Kruse, Leiter der Bottroper Tafel©
Dieter Kruse, Leiter der Bottroper Tafel
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Rund 1.800 Menschen werden pro Woche versorgt

Einen Aufnahmestopp gibt es nicht. Montags bis freitags, immer von 10 bis 14 Uhr, stehen die Pforten der Bottroper Tafel offen. Vorher sortiert und verstaut das Team alle Lebensmittel. „Wir geben nur das raus, was wir auch selbst essen würden“, erklärt Christel Müller. Ein Euro pro Erwachsene, fünfzig Cent pro Kind zahlen Bedürftige – und gehen mit zwei prall gepackten Taschen nachhause.

Ein Teil des Teams der Bottroper Tafel©
Ein Teil des Teams der Bottroper Tafel
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Reportereinsatz bei der Bottroper Tafel

© Radio Emscher Lippe

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