Umweltminister beraten über Wolfsabschüsse

Der mögliche Abschuss von Wölfin Gloria, die auch bei uns in Kirchhellen schon mehrere Tiere gerissen hat, ist ab heute Thema bei den Umweltministern von Bund und Ländern.

Ein Wolf
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  • Bundesminister wollen über bundesweit einheitliches Vorgehen beraten
  • Drei Tagesordnungspunkte dazu bei zweitägiger Herbstkonferenz geplant

Der Wolf bleibt ein viel diskutiertes Thema - bei uns hatte zuletzt Anfang September ein Wolf auf einer Weide in Kirchhellen 12 Schafe und Ziegen gerissen. Ab heute besprechen die Umweltminister von Bund und Ländern bei ihrer zweitägigen Herbstkonferenz, wie in Zukunft mit so genannten Problemwölfen umgegangen werden soll.

Bundesminister wollen über bundesweit einheitliches Vorgehen beraten

Dazu stehen gleich drei Tagesordnungspunkte auf dem Programm. Unter anderem soll der Vorschlag von Bundesumweltministerin Steffi Lemke für schnellere Abschüsse einzelner Wölfe in Deutschland besprochen werden. Demnach sollen die Bundesländer bestimmte Regionen festlegen, in denen es immer wieder zu Nutztierrissen kommt. Schafft ein Wolf es, trotz Schutzzaun zuzuschlagen, soll auf ihn per Ausnahmegenehmigung 21 Tage lang geschossen werden dürfen - im Umkreis von einem Kilometer um die Weide. Dafür sollen nicht - so, wie bisher - erst Ergebnisse von DNA-Tests abgewartet werden müssen. Diese Forderungen stoßen auf viel Kritik - NRW Umweltminister Oliver Krischer findet den Ansatz aber gut. Einzelne Tiere würden sehr geschickt Herdenschutzmaßnahmen überwinden, dagegen müsse man etwas tun.

Demonstration angekündigt

NRW hat den Vorsitz der Konferenz in Münster. Vor dem Tagungsort wollen nach Verbandsangaben heute Mittag rund 100 Landwirte aus der Region demonstrieren und mit Krischer über ihre Forderungen sprechen. Dabei soll es unter anderem um einen besseren Schutz von Weidentieren vor Wolfsangriffen gehen.

Petition gegen den Abschuss von Wölfin Gloria

Der mögliche Abschuss von Wölfin Gloria, die auch im Bottroper Norden unterwegs ist, sorgt für Diskussionen. Eine Petition im Internet gegen den Abschuss haben innerhalb von knapp zwei Wochen schon über 38.000 Menschen unterschrieben. Der Initiator will damit verhindern, dass die Wölfin getötet werden darf. Gloria spiele eine wichtige Rolle bei der Vielfalt und Fortpflanzung ihres Rudels. Auch der Naturschutzbund weist darauf hin, dass der Wolf eine streng geschützte Tierart sei und der Abschuss von Gloria ein schwerer Verlust für die Population in NRW.

In den letzten Monaten hat die Wölfin - unter anderem in Kirchhellen - mehrfach Tiere gerissen. Laut dem NRW-Umweltministerium ist auch in Zukunft mit großen wirtschaftlichen Schäden für die Landwirte im Wolfsgebiet zu rechnen. Deshalb hat das Ministerium ein Verfahren zum Abschuss der Wölfin eingeleitet.

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