Apotheken bei uns bereiten sich auf digitalen Impfpass vor

Im Moment warte man noch auf Details zur genauen Umsetzung, heißt es aus Gelsenkirchen. Kommende Woche soll es losgehen.

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  • Digitaler Nachweis für Corona-Schutzimpfung
  • Internetportal soll Standortsuche erleichtern

Die Apotheken in Gladbeck, Bottrop und Gelsenkirchen bereiten sich darauf vor, bald digitale Impfpässe zu erstellen. Ab Montag sollen Geimpfte in Apotheken einen Nachweis für das Smartphone bekommen. Im Moment warte man noch auf Details zur genauen Umsetzung, hat uns der Gelsenkirchener Apothekersprecher Rainer Grummel erklärt. Über das Portal www.mein-apothekenmanager.de lässt sich bald über eine PLZ-Suche herausfinden, welche Apotheken bei uns den digitalen Impfpass anbieten.

So funktioniert der digitale Impfpass

Was ist der digitale Impfnachweis?

Der digitale Impfnachweis ist eine zusätzliche Möglichkeit, um Impfungen zu dokumentieren. Geimpfte sollen damit Informationen wie Impfzeitpunkt und Impfstoff künftig auch personalisiert bequem auf ihren Smartphones digital speichern können.

Wird es trotzdem noch den gelben analogen Impfausweis geben?

Ja. Der digitale Impfnachweis ist lediglich ein freiwilliges und ergänzendes Angebot. Wenn Geimpfte keinen digitalen Impfnachweis besitzen oder diesen verloren haben, ist der Impfnachweis über das bekannte „gelbe Heft“ weiterhin möglich und gültig.

Wie funktioniert der digitale Impfnachweis?

Der digitale Impfnachweis wird in der Arztpraxis, einem Impfzentrum oder einer Apotheke generiert. Nach Eingabe oder Übernahme der Daten wird ein 2D-Barcode erstellt, den die Nutzer direkt abscannen können oder auf einem Papierausdruck mitbekommen und später einscannen können. Der digitale Impfnachweis wird dann von den Nutzern über eine App, die kostenfrei zum Download bereitgestellt wird, auf dem Smartphone gesteuert. Damit wird nach der Impfung in einem Impfzentrum oder beim niedergelassenen Arzt ein sog. Impfbescheinigungstoken (2D-Barcode) abgescannt. Die App speichert die Impfbescheinigung lokal auf dem Smartphone.

Wie soll ein Missbrauch verhindert werden?

Der QR-Code für den digitalen Impfnachweis darf nur von autorisierten Personen ausgestellt werden. Bei der Überprüfung von digitalen Impfnachweisen ist - wie in der analogen Welt auch – ggf. ergänzend ein Lichtbildausweis vorzulegen. Der digitale Impfnachweis ist kryptographisch vor Veränderungen geschützt. 

Wer kann einen elektronischen Impfnachweis erhalten?

Alle Personen, die in einen Anspruch auf eine Impfung haben, können sich ergänzend zum analogen Impfnachweis auch einen digitalen Impfnachweis ausstellen lassen.

Kann man auch im digitalen Impfnachweis speichern, dass man bereits infiziert war oder negativ getestet wurde?

Ja, auch negative Tests oder eine durchgemachte Infektion werden sich in der CovPass App und auch CWA als Testzertifikat bzw. Genesenenzertifikat hinterlegen lassen. Eine durchgemachte Infektion wird mittels eines PCR-Test-Ergebnisses dokumentiert. 

Wie wird dabei sichergestellt, dass die Informationen aus dem gelben Impfheft echt und nicht gefälscht sind?

Bei der Prüfung der analogen Impfpässe ist besondere Vorsicht geboten ist. Das gilt sowohl dann, wenn der analoge Impfpass genutzt wird, um z. B. Geschäfte zu betreten. Und es gilt auch dann, wenn die Informationen von dem analogen in einen digitalen Impfpass übertragen werden. Die Fälschung von Impfpässen ist strafbewehrt. Das gilt für analoge wie für digitale Impfdokumente.

Wo werden Daten beim digitalen Impfnachweis gespeichert?

Alle digitalen Impfnachweise werden nur temporär im Impfprotokollierungssystem erstellt und anschließend gelöscht. Eine dauerhafte Speicherung ist nur dezentral auf den Smartphones der Nutzer vorgesehen. 

Wann kann die elektronische Impfdokumentation genutzt werden?

Wir gehen aktuell davon aus, dass dieses Angebot in der zweiten Hälfte des zweiten Quartals 2021 bereitgestellt werden kann.

Ist ein zentrales Impfregister geplant?

Nein, jeder kann selbst entscheiden, ob und wann er diese Daten löscht.

Wie werden die digitalen Impfnachweise von Kindern gespeichert?

Digitale Impfnachweise von Kindern oder Partnern können zusammen auf einem Smartphone gespeichert werden.

Warum wurde kein EU-weites Projekt für ein Zertifikat ausgeschrieben?

Eine gemeinsame EU-Ausschreibung hätte zu viel Zeit benötigt und wäre aufgrund der unterschiedlichen Impfinformationssysteme in den Mitgliedstaaten auch schwierig umzusetzen gewesen. Beim EU-Ansatz geht es um die Regelung eines Anerkennungsrahmens. Etwaige grenzüberschreitende Nutzungspiloten könnten seitens der EU-Kommission begleitet werden. Bei der Umsetzung des Digitalen Impfnachweises in Deutschland werden die EU-Vorgaben von vornherein berücksichtigt.

Quelle: Bundesgesundheitsministerium

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