Corona stoppt Totschlagsprozess um Gelsenkirchener Kleinkind

Der anderthalbjährige Junge war in seiner Pflegefamilie im Sauerland gewaltsam ums Leben gekommen. Der Prozess um den Pflegevater wird gerade neu aufgerollt.

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  • Prozess wegen Quarantäne eines Schöffen unterbrochen
  • BGH hatte das Urteil gegen den Pflegevater aufgehoben

Der Prozess um den gewaltsamen Tod eines kleinen Jungen aus Gelsenkirchen zieht sich hin. Weil ein Schöffe in Corona-Quarantäne muss, hat das Landgericht Hagen die nächsten Termine abgesagt. Das hat uns der Anwalt der leiblichen Eltern gesagt. Wann es weitergeht, ist noch unklar.

Der Junge war direkt nach seiner Geburt aus seiner Gelsenkirchener Familie herausgenommen und in einer Pflegefamilie in Plettenberg untergebracht worden. Als der Kleine anderthalb Jahre alt war, soll der damals 29-jährige Pflegevater ihn unter anderem mit einem Staubsaugerrohr so heftig geschlagen haben, dass er starb.

In einem ersten Prozess wurde der Pflegevater zu zwölf Jahren Gefängnis verurteilt. Der Bundesgerichtshof hob das Urteil aber wegen eines Verfahrensfehlers auf. Jetzt muss eine andere Kammer des Landgerichts Hagen neu verhandeln. 

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