Gelsenkirchener Foto-Firma soll für Aufträge bestochen haben

Um an Foto-Aufträge in Schulen zu kommen, sollen von Seiten des Unternehmens Geld und Gutscheine geflossen sein.

Das Land- und Amtsgericht in Bochum
© Ingo Otto / Funke Foto Services
  • Anklageschrift über fast 100 Seiten
  • Es soll um mindestens 350.000 Euro gehen

Ein Gelsenkirchener Foto-Unternehmen soll deutschlandweit Lehrer und Schulleiter bestochen haben, um an Fotoaufträge in Schulen zu kommen. Im Moment läuft am Bochumer Landgericht der Prozess gegen den ehemaligen Firmenchef und dessen Vertriebsleiter.

Die genauen Vorwürfe

Die Anklageschrift ist fast hundert Seiten lang. Demnach sollen die beiden Gelsenkirchener zwischen 2012 und 2018 an rund 350 Schulen in ganz Deutschland Bargeld, Gutscheine oder Spenden vergeben haben. Im Gegenzug bekamen sie laut Anklage Aufträge für Schulfotos. Insgesamt soll es um mindestens 350.000 Euro gehen. Außerdem sollen die Firmenchefs Steuern hinterzogen haben.

Die Bochumer Staatsanwaltschaft ermittelt nicht nur gegen das Foto-Unternehmen, sondern auch gegen mehrere Hundert beteiligte Lehrer und Schuldirektoren wegen des Verdachts der Bestechlichkeit und der Vorteilsnahme im Amt.

Corona-Verzögerung

Wegen der Corona-Pandemie musste der Prozess im Frühjahr unterbrochen werden - jetzt wird er neu aufgerollt. Morgen ist der nächste Verhandlungstag.

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