Gewässer in Gelsenkirchen sollen sauberer werden

Viele Gewässer in Gelsenkirchen sind in einem schlechten Zustand - bis 2027 sollen sie sauberer werden.

Emscher Fluss Bach Köttelbecke
© Emschergenossenschaft/ Ilias Abawi
  • Rund 90% der untersuchten Gewässer ökologisch in schlechtem Zustand
  • Hauptgrund: die Bergbauvergangenheit
  • Problem bestehe im gesamten Ruhrgebiet

Seit 2019 wurden in Gelsenkirchen die Zuflüsse zur Lippe untersucht. Dabei kam heraus, dass sich nur etwa jeder zehnte in einem ökologisch gutem Zustand befindet. Das liegt laut erstelltem Gutachten vor allem an der Bergbauvergangenheit Gelsenkirchen, der Industrie- und Landwirtschaft und dem starken Verkehr. Wie genau die Gewässer jetzt sauberer gemacht werden sollen, will die Stadt jetzt planen. Gleichzeitig werden aktuell auch die Zuflüsse zur Emscher untersucht. Die Untersuchung umfasste unter anderem die Erfassung der Gewässerstruktur, also zum Beispiel ob der Verlauf eines Gewässers begradigt oder tief eingeschnitten ist und wie viel Wasser es führt. Außerdem wurden Lebewesen wie Fische, Muscheln, Insektenlarven oder auch andere bodenlebende Organismen untersucht. Auch die in den Gewässern vorkommenden Pflanzen sowie ausgewählte chemische Stoffe wurden erfasst.

Hier wurde untersucht

Laut der Stadt Gelsenkirchen wurden an den folgenden Gewässern mehr als 18 Kilometer Fließgewässerstrecke abgegangen und dabei rund 40 Proben genommen.

  • Grenzgraben, Erdbach mit seinen Nebenarmen Gräving Heider Bach, Graben Koesfeld, Bach 31 "An der Oberscholvener Straße", Graben Sommerhofsweg und Bach 32 "Am Fünfhäuserweg".
  • Picksmühlenbach mit dem Schneidergraben, Bach an der Dillbrinkstraße, Brüggerbach, Pawigbach, Brüggerbuschfeldgraben, Dorfgraben, Prangebach, Graben an der Buschgrundstraße, Graben an der Lasthausstraße.
  • Rapphoffs Mühlenbach (RHMB) mit Altarm Rapphofsmühlenbach, Graben l an der Lüttinghofallee, Bach 1, Graben südl. Altendorfer Straße, Hasseler Bach, Bach 29 im Westerholter Wald, Oberfeldinger Graben, Bach 39 "Auf der Kämpe" und Hasseler Bach.

Ergebnis: die meisten Flüsse sind in keinem guten Zustand

Es hat sich gezeigt, dass die meisten der untersuchten Bäche (knapp 87 Prozent) sich in einem schlechten ökologischen Zustand befinden. Die Hauptursache dafür ist die intensive Nutzung der Gewässer insbesondere durch die bergbauliche Vergangenheit, die Industrie- und Landwirtschaft sowie der Verkehr. Dies trifft aber für fast alle Gewässer im gesamten Ruhrgebiet zu, so die Stadt.
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