Lollitests an Schulen starten

In der Theorie wirkt es auf jeden Fall deutlich angenehmer als der Test mit dem Stäbchen in der Nase. Die Kinder schnappen sich das Watteteststäbchen mit Tupfer und rollen den Test dann wie einen Lolli durch den Mund. 

© Alexandra Roth / Funke Foto Services

Ab wann werden die Lollitests gemacht und wie läuft das genau ab?

Ab Montag (10. Mai) werden alle Grund- und Förderschüler in NRW zweimal die Woche per Laborbefund getestet. Das heißt: Eben nicht mit einem Schnelltest. Die Proben der Lollitests, die ab Montag in NRW-Schulen durchgeführt werden, werden morgens schnell entnommen und dann per Kurier ins Labor geschickt. Für 735.000 Kinder - zwei mal in der Woche. Die Tests sind dabei nicht unangenehm für die Kinder und der Ablauf sogar sehr simpel. Es muss nichts durch die Nase oder den Mund bis zur Rachenwand durchgeschoben werden - die Schüler muss sich quasi selbst eine Speichelprobe entnehmen, erklärt Schulminister Gebauer: "Diese ganzen Abstriche einer gesamten Lerngruppe kommen in einen Behälter, der wird von einem Kurier zum nächsten Labor gefahren, dort über Nacht ausgewertet und dann weiß man, ob mindestens eine der Proben positiv ist." Übrigens sind das ja PCR-Tests und keine Schnelltests - das heißt, die sind um ein Vielfaches genauer und sicherer. Dafür gibt es zum Beispiel Erklärvideos.

Welches Kind positiv ist, bleibt zunächst unbekannt

In der sogenannten Pooltestung wird sozusagen anonym sammelgetestet. Das geht schnell und ist günstiger. Das Testergebnis muss immer bis zum nächsten morgen um 6 Uhr bei der Schulleitung vorliegen. Sollte es eine Positiv-Testung geben, dann müssen alle Kinder dieser Lerngruppe erstmal kontaktiert werden und zu Hause bleiben. Sie müssen dann zu Hause einen weiteren Lollitest machen. Diese Probe muss bis 9 Uhr am selben Tag noch bei der Schule abgegeben werden und wird so ausgewertet, dass man sehr wohl dann weiß, welches Kind länger in Quarantäne muss und welche Kinder weiter in den Präsenzunterricht dürfen.

Einschätzung von unserem Reporter

Also ich habe mal ein paar Bottroper Grundschulen telefoniert, denn die sind ja schon seit einiger Zeit im Wechselunterricht, während sich das im Kreis RE mit GLA erst am Mittwoch (05.05.) entschieden hat, dass es ab Montag (10.05.) wieder in die Schulen geht. Ich denke und hoffe, dass das in GE auch so sein wird. Wenn, dann wird es da auch Lollitests geben, nur wie das konkret alles aussehen wird, schauen wir mal. Bei den Schulen mit denen ich gesprochen habe, war jedenfalls ordentlich Stress angesagt, weil jetzt erstmal gucken müssen, wie sie das alles gewuppt kriegen sollen. In der Theorie sind diese Tests auf jeden Fall deutlich angenehmer als mit dem Stäbchen in der Nase. Die Kinder schnappen sich das Watteteststäbchen mit Tupfer und rollen das Ding dann wie ein Lolli durch den Mund. Aber: dann geht es dann los mit der Logistik, die natürlich dadurch etwas komplizierter wird. Das ganze funktioniert nämlich nur im Wechselunterricht, sprich ein Tag Schule, ein Tag frei. So soll verhindert werden, dass ein positiv getestetes Kind am nächsten Tag in die Schule kommt. Das ist aber noch der leichte Teil. Den schwierigen Teil sehe ich als Vater in der Planung der Eltern, denn wie gesagt: Im Labor wird nur geguckt, ob irgendein Kind aus der jeweiligen Gruppe positiv ist. Wenn das so ist, dann wird jedes Kind dieser Gruppe nochmal getestet um herauszubekommen, um welches Kind es sich handelt. Für alle Kinder aus der Gruppe gilt dann aber erstmal Quarantäne bis ein PCR-Test durchgeführt wurde. Nur mit einem negativen PCR Test dürfen die Kinder dann wieder zurück in die Schule. Ist für die Planung der Eltern super. - Timo Düngen

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