Männermode: Diese Trends sind im Herbst und Winter angesagt
Veröffentlicht: Mittwoch, 03.09.2025 00:05

Stil-Update im Winter
Berlin (dpa/tmn) - Wenn die Tage kürzer werden und die Nächte frostiger, beginnt nicht nur die Saison für heiße Getränke - auch der Kleiderschrank verlangt nach einem Update. Die Männermode im Herbst/Winter überrascht mit einer aufregenden Mischung aus entspannten Silhouetten, mutigen Farbakzenten und Serien-inspirierten Accessoires.
Was trägt der modische Mann in diesem Herbst und Winter?
Während bisher der Sport die Männermode stark geprägt hat, zeigen sich die Looks in der kommenden Saison abwechslungsreicher, aber nicht weniger unkompliziert und komfortabel. «Aber alles sieht anspruchsvoller aus», so Winfried Rollmann, Material- und Menswear-Experte des Deutschen Mode Instituts. «Ein lässiger Wollmantel statt Pufferjacke und eine weite Hose mit Bügelfalte statt Jogger geben die Richtung vor».
Stylist Lukas Blasberg sieht sowohl 70er-Vibes als auch den Americana-Look weit vorn. «Cord und Velours in Smaragd, Rubin oder Saphir setzen sich durch». Sie wirken besonders edel und bringen Retro-Charme. «Aber auch Flanell, Wildleder und ein Hauch von Cowboy sind angesagt - der Look sagt Rodeo, der Alltag sagt Großstadt», so der Experte.
Gibt es ein It-Piece?
Eins? Natürlich kristallisieren sich mehrere Trend-Teile für die kommende Saison heraus. So, dass wirklich jeder fündig wird. Während Hosen mit weitem Schnitt bei den Frauen längst angekommen sind, etablieren sie sich jetzt auch in der Männerwelt und verändern die Silhouette. Sowohl im Business-Kontext als auch bei den Jeans. «Entweder als lässige Anzughose mit Bügelfalte, die auf dem Schuh aufliegt oder als gerade bis weit geschnittene Denim - am besten in Asphaltgrau oder Schwarz», so Winfried Rollmann.
Auch «obenrum» gibt es Trend-Teile, an denen Mann diesen Winter nicht vorbeikommt. Dazu gehört unter anderem die Fliegerjacke mit Shearling-Kragen aus Leder. «Ein Dauerbrenner mit Filmstar-Attitüde», so Lukas Blasberg. Zudem sei die Krawatte zurück und das nicht nur Nine-to-five. Auch in der Freizeit wird sie zum Fashion-Statement.
Welche Farben und Muster setzen Akzente?
Egal, ob man es lieber gedeckt oder aufregend mag - die Farbpalette für den kommenden Herbst und Winter ist vielfältig. Beide Experten sind sich einig, dass Braunnuancen den Ton angeben werden. «Von Espresso bis Tabak - warm, unaufgeregt, genau das, was graue Wintertage brauchen», so Lukas Blasberg. Und auch Winfried Rollmann weiß, Braun sei das neue Schwarz. Auch satte warme Schattierungen von Karamell bis Olive sowie dramatische Rottöne begleiten uns durch die kalte Jahreszeit.
Der Dauerbrenner Schwarz wird von Lila abgelöst. «Flieder, Aubergine und Pflaume sind überraschend vielseitig und oft schmeichelhafter als Schwarz», so Lukas Blasberg. Im Bereich der Muster setzen sich ebenfalls Klassiker durch. «In auffälligen Karos, Tweed-Stoffen oder ornamentalen Prints transportieren die neuen Farben eine gehörige Portion Lebenslust. In Cord, Leder, Colour-Denim oder bunt gewebten Karos werden sie zu authentischen Seelenwärmern», so Rollmann.
Welche Accessoires sind gefragt?
Wie bereits angedeutet, zieht die Krawatte in den Alltag ein. «Nicht als Muss, sondern als bewusst gesetzter Akzent für modisch aufgeschlossene Männer. So ist sie etwa neu zur Leder- oder Jeansjacke», erklärt Winfried Rollmann. Seidenschals und Nicki-Tücher bringen eine lässige Dandyallüre mit sich. Cowboy-Hüte mit gerader Krempe und verzierte Westerngürtel sind dank der Serie «Yellowstone» gefragt.
In den letzten Jahren finden vermehrt Taschen ihren Weg in die Garderoben der Männer. «Diese Saison kommen die Mini-Bags. Sind sie praktisch? Jein. Dafür stylish? Absolut», so Blasberg.
Was ist an den Füßen angesagt?
Lange Zeit haben Sneaker das Straßenbild bestimmt und auch jetzt liegen leichte Retro-Modelle noch im Trend. Doch sie bekommen Konkurrenz. «Männerfüße müssen sich allmählich wieder an Lederschuhe gewöhnen. Auch wenn die Straßen noch Sneaker-orientiert sind, schlagen Loafer, Derbies oder Bootschuhe ihn modisch», so Winfried Rollmann. Auf Bequemlichkeit muss jedoch nicht verzichtet werden, da der heutige Verarbeitungsstandard auch Lederschuhen Komfort ermöglicht. Wer ein wenig mehr Modemut besitzt, trägt Western- oder Bikerboots.
Und was sehen wir bei den Jacken?
Im Herbst/Winter liegt der Fokus natürlich auch auf Jacken und Mänteln. Dabei kann Mann sich jeden Tag für einen neuen Look entscheiden, denn die Vielfalt ist groß. Von klassischen Leder- und Fliegerjacken über Pufferjacketts bis zu Kunstpelz - erlaubt ist, was gefällt. «Der Siegeszug der Hemdjacken ist bisher ungebrochen. Sie werden etwas kürzer und im Hybrid-Tailoring zur modernen Anzugalternative. Kernige Leder- und Lammfelljacken stehen für Authentizität», so Rollmann.
Wer es ein wenig extrovertierter mag, kann zu Kunstpelz oder Tweed greifen. «Von Chanel inspiriert, aber mit maskulinem Twist», beschreibt Lukas Blasberg den Trend. Und fährt fort: «Maxi-Pufferjacken sind wie ein tragbares Bett. Nur schicker. Vor allem in Knallfarben oder mit Print».
Welche Trends darf Mann sonst nicht verpassen?
Männermode wird vielfältiger. «Sie wendet sich immer mehr von alten Dresscodes ab und lässt immer individuellere Facetten der Selbstdarstellung zu. Männer wagen heute deutlich mehr und sind eher bereit, ihrer Fantasie die Sporen zu geben», so Winfried Rollmann. Größere Muster und ungewöhnliche Farben erlauben ihnen mehr, sie selbst zu sein.
Wer nach weiterer Inspiration sucht, darf sich im Layering versuchen. Dafür werden Jacken übereinander getragen. «Auch Velvet und Denim stehen hoch im Kurs. Samt sorgt für Glanz, Denim bleibt rough - beides zusammen? Sehr 2025», sagt Lukas Blasberg abschließend. Männer dürfen sich in der kommenden Saison stiltechnisch also so ausleben, wie es ihnen gefällt. Ohne Grenzen, dafür mit mehr Individualität denn je.








