Reifenwechsel

Zweimal im Jahr steht für Autofahrer der Reifenwechsel an. Wenn ihr euch nach der Faustregel von O bis O, also von Oktober bis Ostern, richtet, dann ist es jetzt an der Zeit die Sommer- gegen Winterreifen zu tauschen. Aber wie lagere ich den Reifensatz, den ich gerade nicht brauche, eigentlich richtig?

Reifen selbst lagern

Zu allererst sollten die Reifen geputzt werden und zwar am besten nur mit lauwarmen Wasser und einer Reinigungsbürste. Fette, Öle oder andere Reinigungsmittel können das Gummi beschädigen. Wenn die Reifen dann sauber sind, sollten sie erstmal trocknen, bevor sie eingemottet werden. Feuchtigkeit und Druckstellen sind neben der UV-Strahlung die größten Reifenkiller.

Reifen markieren und Luftdruck erhöhen

Wer seine Räder kennzeichnet, kann sie in der nächsten Saison achsweise tauschen. Das heißt, von vorne links nach hinten links usw. Das sollte etwa alle 10.000 Kilometer passieren, damit die Profile gleichmäßig abgefahren werden. Außerdem sollte der Reifenluftdruck um 0,5 bar gegenüber dem vom Hersteller empfohlenen Druck erhöht werden, weil die Reifen während der Lagerungszeit auch Luft verlieren und dann leichter Druckstellen bekommen.

Liegend oder stehend lagern?

Kompletträder, also Reifen mit Felgen, sollten laut ADAC liegend gelagert werde. Dabei können auch bis zu vier Räder übereinander gestapelt werden, sie sollten aber alle vier Wochen umgeschichtet werden. Reifen ohne Felgen sollten aufrecht stehend gelagert und einmal im Monat um ¼ gedreht werden. Die beste Möglichkeit um Reifen zu lagern, sind aber sogenannte Felgenbäume an die man die Reifen einfach aufhängen kann. Die gibt es im Internet schon ab ungefähr 15 Euro zu kaufen.

Rundgang durch das Reifenlager

© Radio Emscher Lippe

Ganzjahresreifen vs. Sommer-/Winterreifen

Im Winter, sobald Schnee-, Eis- oder Reifglätte herrscht, müssen wir mit Reifen unterwegs sein, die die sogenannte M+S-Kennzeichnung tragen. M und S stehen für „Matsch“ und „Schnee“ (bzw. engl. „mud“ und „snow“). Winter- und Ganzjahresreifen, die ab dem 01. Januar 2018 produziert werden, müssen mit dem Alpine-Symbol versehen sein, das ist so eine Schneeflocke. Wer noch Reifen hat, die nur die M+S-Kennzeichnung haben, der darf aber noch bis 2024 damit fahren.

Allerdings sollte beachtet werden, dass die Reifen lediglich ein Kompromiss aus Sommer- und Winterreifen sind. Das bedeutet, dass das Material zwar für jede Jahreszeit angemessen, aber eben nicht perfekt ist. Ganzjahresreifen kommen im Winter nicht an die gute Haftung und den kurzen Bremsweg „echter“ Winterreifen heran. Und im Sommer haben Ganzjahresreifen einen größeren Verschleiß und können auch mehr Kraftstoff verbrauchen.Wenn sie die M+S-Kennzeichnung oder das Schneeflocken-Symbol besitzen, gelten sie als Winterreifen. Insofern besteht im Winter der volle Versicherungsschutz bei Fahrten mit Ganzjahresreifen.

Für wen sind Ganzjahresreifen sinnvoll?

Vielfahrer und Pendler – also alle, die mit dem Auto im Jahr viele Kilometer fahren– sind mit dem klassischen Set aus Sommer- und Winterreifen besser beraten. Auch, wer häufig in Gegenden mit viel Eis, Schnee und Glätte unterwegs ist, sollte immer zu Winterreifen greifen, weil die nochmal ne Ecke sicherer sind. Ganzjahresreifen dagegen sind optimal für Autofahrer, die hauptsächlich in der Stadt unterwegs sind oder die das Auto hauptsächlich nur für kurze Wege nutzen. Da halten sich die Abnutzungsspuren dann auch in Grenzen.

So lagern die Profis die Reifen

Im Euromaster-Reifenlager gibt es ein Einlagerungssystem auf zwei Ebenen. In Mülheim sind 1300 Sätze gelagert. Die Radsätze sind gekennzeichnet, fortlaufend nummeriert und in einem Computersystem gespeichert, damit der jeder Reifensatz auch dem richtigen Kunden wieder zugeordnet werden kann. Die Regale, in denen die Reifen verstaut werden, sind geformt, wie die Wölbung eines Reifens, damit die Reifen keine Druckstellen über die Einlagerungszeit bekommen. Das erspart viel Arbeit, denn so müssen die Reifen nicht umgeschichtet oder bewegt werden.


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