Schlafprobleme

Schlafen ist ein großes Thema. Für jeden von uns... Wir haben mit Dr. Nikolaus Büchner über das Thema gesprochen

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 Schlafen - sollte ja eigentlich das normalste der Welt sein, sorgt aber bei Vielen immer wieder für Probleme. Nicht nur das Einschlafen ist ein Problem, jeder Zweite zwischen 26 und 35 fühlt sich morgens, maximal gelegentlich, ausgeschlafen; besagt eine Statistik. Dr. Nikolaus Büchner von dem Helios Klinikum in Duisburg gibt einige Tipps...

Das Ziel von Schlaftipps ist es eine „schlaffreundliche“ Umgebung zu schaffen

  • Temperatur im Schlafzimmer zwischen 16-18 Grad (grade in den Wintermonaten wird oft zu viel geheizt)
  • Ausreichend belüftetes Schlafzimmer
  • Schlafzimmer sollte dunkel sein. Kein künstliches Licht (Fernsehen, Smartphone)
  • Ruhige Atmosphäre, keine störenden Geräusche.
  • Kaffee vor dem Schlafen vermeiden
  • Rauchen vor dem Schlaf vermeiden
  • Große Mahlzeiten vermeiden
  • Anstrengung und seelische Belastung vermeiden

Wenn Schlaftipps nicht funktionieren, dann liegt es meistens daran, dass man zu viel innere Spannung mit ins Bett nimmt. Das können Konflikte und Themen sein, die einen beschäftigen und zum Grübeln anregen. Manchmal ist man auch so angespannt, dass man es tagsüber nicht merkt, aber dann abends deswegen nicht einschlafen kann. 

Wenn man also eine schlaffreundliche Atmosphäre geschaffen hat und immer noch Einschlafprobleme hat, dann ist es sinnvoll Entspannungstechniken zu erlernen, die den Körper runterfahren. Zum Beispiel progressive Muskelentspannung, Meditation, oder wenn man einfach ruhigere Sachen macht, wie zum Beispiel ein Buch zu lesen. 

Mythos Vorschlafen, ergibt das Sinn und bringt das was?

Auf Vorrat schlafen geht nicht. Wie viel man Schlafen muss und ob man eher Früh- oder Spätaufsteher ist, hängt vom individuellen Erbgut ab. Nachschlafen ist ebenfalls nur bedingt möglich. Wenn man unter mehrtägigen Schlafmangel leidet, dann ist es nicht damit getan, einmal lange zu schlafen.

Mythos Mittagsschlaf, Machen das nur die Faulenzer und Senioren, oder ist das normal?

Das Bedürfnis sich nach einem Mittagsschlaf zu sehnen ist bei uns erblich verankert und ein natürlicher Vorgang. Obwohl es ja als verpönt gilt, wenn man sich mittags zur Ruhe legt, wird es ja wieder im höheren Alter normal und das ist auch schon vorher okay. Wichtig ist nur, dass man nicht länger als 20-30 Minuten schläft. Ansonsten geht abends der Schlafdruck weg und man wird zur Nachteulle.

Mythos Vollmond, schläft man dabei schlechter?

Das mag so erscheinen, weil man nachts aufwacht und dann den Vollmond erblickt. Es gibt aber keine messbaren Parameter, um den Einfluss des Mondes auf den Schlaf zu erforschen. Der Mond hat zwar biologische Funktionen im Lebenszyklus, aber einen direkten Einfluss auf den Schlaf gibt es nicht.

Mythos Schönheit durch Schlaf, macht Schlaf schön?

Der Schlaf ist kein passiver Vorgang. Insofern passieren im Schlaf viele Reparaturvorgänge. Wundheilung, das Immunsystem arbeitet und es gibt auch Studien, die zeigen dass sich die Schlafdauer auf das Hautbild und die Gesichtsform auswirkt. Schlaf wirkt sich also durchaus aufs Aussehen aus.


Mythos Alkohol, Ist alkoholisierter Schlaf wirklich so erholsam?

Alkohol erleichtert in geringen Maßen den Einstieg in den Schlaf, allerdings ist der Schlaf je nach Alkoholmenge auch nicht mehr erholsam. Die Schlafqualität nimmt deutlich ab, weil der Körper die unterschiedlichen Stadien des Schlafes nicht erreicht und dieser oberflächlich und eher leicht ist. 

Hier das komplette Interview

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