So hilft uns KI in Gladbeck, Bottrop und Gelsenkirchen

In Gladbeck könnte bald künstliche Intelligenz den Verkehrsfluss auf den Straßen verbessern - so eine Idee der CDU. So wird KI bei uns heute schon erfolgreich eingesetzt.

© Radio Emscher Lippe

Bald besserer Verkehrsfluss in Gladbeck?

© Radio Emscher Lippe / Michael Rose
© Radio Emscher Lippe / Michael Rose

In Gladbeck steht das Thema "Künstliche Intelligenz" heute auf dem Plan der Stadtpolitik. Die CDU will KI-Ampeln testen, also Ampeln mit Kamerasystemen. Diese könnten Radfahrer und Fußgänger rechtzeitig erfassen und dann automatisch auf Grün schalten. Für euch könnten dann Wartezeiten und Drücken wegfallen. Einen Beschluss wird es heute aber noch nicht geben. Ob das KI-Projekt tatsächlich getestet wird, ist unklar. Die CDU stützt sich bei ihrer Idee auf ein Beispiel aus Hamm, dort sei die Technik schon im Einsatz. Als Modellprojekt empfiehlt die Partei die Kreuzungen Wilhelmstraße/Horster Straße oder Sandstraße/Konrad-Adenauer-Allee/Mühlenstraße.

Radarüberwachung an Schulhöfen und Spielplätzen in Gelsenkirchen

© Michael Korte / FUNKE Foto Services
© Michael Korte / FUNKE Foto Services

In Gelsenkirchen ist die Radarüberwachung mit KI seit November im Einsatz - mittlerweile an sechs Schulhöfen und Spielplätzen. Hintergrund: Immer wieder gab es Beschwerden von Anwohnern über Lärm, Müll und Vandalismus - vor allem in den Abendstunden. Nach 20 Uhr dürfen Spielplätze in Gelsenkirchen nicht mehr betreten werden, außerdem sind Hunde verboten. Ob sich daran auch alle halten, überprüfen Radarsensoren mit künstlicher Intelligenz.

Das System erkennt nicht nur, dass sich ein Objekt bewegt, sondern auch, wie schnell. Die Technik gibt dann an, ob es sich um einen Menschen, ein Tier oder ein Fahrzeug handelt. Dann kann der Kommunale Ordnungsdienst, wenn nötig, nach dem Rechten schauen.

Vor der Einführung der KI-Technik sind die KOD-Mitarbeiter immer auf gut Glück rausgefahren: Viele unnötige Fahrten waren die Folge. Das sei jetzt anders, sagt KOD-Mitarbeiter Marcel Matysick. Denn jetzt fahre man abends nur noch raus, wenn auch klar sei, dass sich vor Ort Personen befänden.

© Radio Emscher Lippe
© Radio Emscher Lippe
© Radio Emscher Lippe

Thomas Richter, seit kurzem Chief Digital Officer (CDO) in Gelsenkirchen, war mit zuständig für die Einführung der neuen Radartechnik. Künstliche Intelligenz soll in Zukunft noch eine wichtigere Rolle spielen, sagt er. Denkbar sei zum Beispiel, künftig auch Hotspots für illegale Müllablagerungen mit der gleichen Technik zu überwachen.

CDO Thomas Richter und KOD-Mitarbeiter Marcel Matysick© Radio Emscher Lippe
CDO Thomas Richter und KOD-Mitarbeiter Marcel Matysick
© Radio Emscher Lippe
© Radio Emscher Lippe

Gelsenkirchen: Datenschutz spielt große Rolle

Die Radarüberwachung ist keine Videoüberwachung. In der Leitstelle werden die erkannten Objekte lediglich als Punkte, nicht als Foto oder Video, angezeigt. Bisher sei die Resonanz positiv gewesen, Beschwerden habe man noch keine bekommen, sagt Thomas Richter.

Studenten in Gelsenkirchen entwickeln Drohnen-Technik für Waldbrände

An der Westfälischen Hochschule in Gelsenkirchen haben Studierende eine KI entwickelt, die Feuerwehrleuten bei Großeinsätzen wie Waldbränden helfen kann. Fünf Jahre lang haben die Forscher Daten gesammelt, zum Beispiel bei Feuerwehr-Übungen. Jetzt funktioniert die KI so: Drohnen überfliegen selbstständig das Brandgebiet und nehmen dabei jede Menge Bilder auf. Das System wertet diese Bilder anschließend aus und erkennt Feuer, Personen und Fahrzeuge. So erhält die Feuerwehr schnell und genau einen Überblick über die Lage und kann im Idealfall besser löschen. In Dortmund sei die Technik schon bei echten Einsätzen dabei gewesen, erzählt Student Max Schulte, der das Projekt mitentwickelt hat.

© Radio Emscher Lippe
© Radio Emscher Lippe
© Radio Emscher Lippe
© Radio Emscher Lippe
© Radio Emscher Lippe
© Radio Emscher Lippe

Bottroper Praxis nutzt KI zur Brustkrebserkennung

In der Borad-Gemeinschaftspraxis in Bottrop nutzen die Ärzte künstliche Intelligenz, um Brustkrebs besser und genauer zu erkennen. Ein spezielles Computerprogramm wertet Röntgenbilder aus. Es kann Brustkrebs-Vorstufen (Läsionen) erfassen, die mit dem menschlichen Auge nicht zu erkennen sind. Die KI kann auch die Größe und das Volumen der Läsionen feststellen und so das Wachstum bestimmen. Aktuell kostet der Einsatz der KI-Technik die Patienten zusätzlich 46 Euro, hat uns die Standortleiterin der Praxis erklärt.

Weitere Meldungen

skyline