Verbraucherschützer geben Hitze-Tipps

Wegen der aktuellen Hitzewelle haben die Verbraucherzentralen Tipps zusammen gestellt, wie ihr euch in Gladbeck, Bottrop und Gelsenkirchen vor den hohen Temperaturen schützen könnt.

Thermometer mit 40 Grad
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  • Wohnung sollte kühl gehalten werden
  • Bewegung im Freien vermeiden

Wichtig sei vor allem, die Wohnung kühl zu halten - zum Beispiel durch Jalousien oder Markisen und das richtige Lüften. Stromfresser im Haushalt sollten laut Verbraucherzentrale abgeschaltet werden - nicht nur, um Energie zu sparen, sondern auch, weil die Geräte Wärme abgeben, wenn sie laufen. Wenn möglich, solltet ihr an den heißen Tagen Bewegung im Freien vermeiden.

Richtig lüften – 7 Tipps für den Sommer

  1. Schließen Sie Fenster und Türen tagsüber: So kommt die warme Luft gar nicht erst in Ihren Wohnraum.
  2. Lüften Sie erst, sobald die Temperatur draußen niedriger ist als drinnen: meist abends oder am frühen Morgen. Vergessen Sie nicht, die Fenster wieder zu schließen, sobald die Temperatur steigt!
  3. Ideal ist eine Nachtlüftung. Dann kann die gespeicherte Wärme mehrere Stunden aus dem Haus entweichen. Wenn Sie nachts Probleme mit Insekten und Mücken haben, hilft ein Fliegengitter als Insektenschutz. Der Schutz vor einem Einbruch kann bei der nächtlichen Lüftung über eine Lüftungsanlage sichergestellt werden. 
  4. Öffnen Sie die Fenster weit, um für Durchzug zu sorgen. In einer Wohnung oder im Haus mit mehreren Etagen gilt: Öffnen Sie Fenster auf verschiedenen Etagen.
  5. Lüften Sie nicht zu kurz! Am besten möglichst nur, wenn die Außenluft kühler und trockener ist als im Innenraum. Das ist manchmal in kühlen Abend- oder Morgenstunden möglich, funktioniert in zunehmenden Tropennächten eher nicht.
  6. Nutzen Sie Einzellüftungsgeräte für gefährdete Keller- und Wohnräume, die die absolute Feuchte der Raum- und Außenluft abgleichen und die Raumluft entfeuchten können.
  7. Für Besitzerinnen von Solartherme-Anlagen: Durch einen Heizkörper, der mit überschüssiger Solarwärme betrieben wird, können kalte Wände im Sommer trocken gehalten werden.

Elektrische Geräte: Überhitzung vermeiden

Nicht nur die Sonne heizt Ihre Wohnung auf: Auch elektrische Geräte produzieren im Dauerbetrieb Wärme. Das gilt für Lampen, Kühlschränke, Gefriertruhen, Fernseher oder Computer. Ziehen Sie den Stecker, falls Sie die Geräte gerade oder für längere Zeit nicht nutzen – statt nur in den Stand-by-Modus zu gehen.

Heizung auf Sommerbetrieb stellen

Wenn möglich: Schalten Sie die Heizung im Sommer komplett ab oder stellen Sie den Sommerbetrieb ein. Sie nutzen die Heizung im Einfamilienhaus auch für Warmwasser? Dann können Sie die Heizung nicht einfach abstellen. Sinnvoll kann hier eine zusätzliche Steuerung für die Warmwasserzirkulation sein.

Rollos, Jalousien, Gardinen – Was ist sinnvoll?

Besonders viel Hitze dringt durch eine Balkontür, Fenster und Dachfenster ein. Hier gibt es verschiedene Möglichkeiten, die Sonnenstrahlen abzuwehren. Grundsätzlich gilt: Wenn möglich, den Sonnenschutz außen anbringen. So gelangt die Wärme gar nicht erst in den Raum! Sie können den Sonnenschutz nur innen anbringen? Achten Sie auf Systeme mit weißen oder reflektierenden Oberflächen mit geringer Transparenz. Je höher die Reflexion, desto besser ist der Schutz gegen Überhitzung. Tipp für besonders Eilige: Hängen Sie ein weißes Tuch außen vor das Fenster.

Innenliegender Sonnenschutz

Die einfachste Lösung für Ihr Zuhause: Zugezogene Gardinen. Aber: Sie müssen die bereits in die Wohnung eingedrungene Sonnenstrahlung nach außen reflektieren und sind daher ein schlechter Hitzeschutz. Je nach Stoff und Größe bieten sie nur einen optimalen Sichtschutz und schützen vor Licht.

Weitere, einfache Möglichkeiten sind im Raum angebrachte Rollos, Plissees, Lamellen und Faltstores. Hier gibt es eine große Auswahl zu günstigen Preisen. Ein Vorteil ist ihre leichte Montage. Aber: Auch sie müssen bereits eingedrungene Sonnenstrahlung reflektieren. Ihre Wirksamkeit ist beschränkt!

Außenliegender Sonnenschutz: Vermieter:innen fragen

Markisen und Sonnensegel werden außen als Sonnenschutz montiert. Sie sind meist teuer und wind- sowie schmutzanfällig. Außerdem verändern Sie die Optik des Hauses. In einer Mietwohnung müssen Sie Ihre Vermieter:innen vor der Montage um Erlaubnis fragen.

Ideal als Hitzeschutz sind außenliegende Raffstores oder Rollläden. Diese lassen sich manchmal nachträglich anbringen – auch hier müssen die Vermieter:innen entscheiden. Raffstores haben den Vorteil, dass die Lamellen nicht nur vor Sonne schützen, sie lassen auch noch einen Ausblick nach draußen zu. Herunter gelassene Rollläden dagegen verhindern den Blick nach draußen. Rollläden können dafür zusätzlich vor Einbruch und im Winter etwas vor unerwünschten Wärmeverlusten schützen. Besonders effektiv sind Raffstores oder Rollläden in Verbindung mit einer automatischen Steuerung durch Licht-, Temperatur- und Wettersensoren.

Sonnenschutzfolien halten das Licht draußen

Sonnenschutzfolien sind ein günstiger Sonnenschutz. Sie werden von außen auf das Glas des Fensters angebracht – das kann etwas mühsam sein. Problematisch ist zudem: Die Folien sind unterschiedlich stark getönt und halten so auch das sichtbare Licht ab. Das bedeutet: Sie müssen bei Dämmerung früher das Licht einschalten.

Günstiger Ventilator oder teures Klimagerät?

Ihnen fehlt ein frischer Windzug? Dann könnte ein Ventilator eine gute Alternative zum teuren Klimagerät sein. Bewegte Luft fühlt sich nämlich kühler an als stehende Luft und 30°C sind plötzlich gar nicht mehr so schlimm.

Ventilatoren gibt es schon ab etwa 25 Euro zu kaufen – ein mobiles Raumklimagerät kann dagegen zwischen 500 und 1.000 Euro kosten. Bei einem Ventilator müssen Sie im Jahr mit zusätzlichen Stromkosten von 10 bis 15 Euro rechnen (bei circa 500 Betriebsstunden). Ein Klimagerät kostet Sie je nach Modell zusätzliche 100 bis 200 Euro im Jahr.

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