A42: Darum kann die Sperrung nicht verschoben werden
Veröffentlicht: Montag, 18.12.2023 16:45
Die Chefin der Autobahn Westfalen spricht im Interview mit Radio Emscher Lippe über die Brückensperrung bei Bottrop, die mögliche Einsturzgefahr und wie das Verkehrschaos fürs Ruhrgebiet abgemildert werden soll.

- "Brücke könnte zum Versagen kommen"
- Bottroper OB macht sich Sorgen um die Wirtschaft
Die monatelange und sofortige Sperrung der A42 bei Bottrop ist laut Autobahn Westfalen unvermeidbar - um für eure Sicherheit zu sorgen. Das hat uns die Chefin der Autobahn Westfalen, Elfriede Sauerwein-Braksiek, im Interview gesagt. "Im schlimmsten Fall hätten die Stäbe versagen können - dann wäre es ein Brückenversagen geworden."
Sie sei frustriert darüber, dass der Verkehr im Ruhrgebiet nicht rolle - und verstehe auch den Ärger der Anwohner, die durch die Blechlawinen auf den Umleitungsstrecken genervt sind. Man versuche die Brücke so schnell wie möglich zu stabilisieren. Im Frühjahr soll dann eine Schranken- und Wiegeanlage aufgebaut werden. Schwere LKW würden dann gestoppt - Autos könnten hingegen wieder über die Brücke fahren. Auch in Bottrop selbst wird überlegt, wie das Chaos abgemildert werden kann. Denkbar sind laut Autobahn Westfalen zum Beispiel verbesserte Ampelschaltungen - konkret sei da aber noch nichts.
Komplettes Interview in voller Länge
Können LKW je wieder über die Brücke fahren?
Das ist laut Autobahn Westfalen unsicher. Klar ist hingegen: Eine neue A42-Brücke soll her. Aktuell laufe das Planfeststellungsverfahren, ein Beschluss fehle aber noch. Erst dann könne man mit den Bauarbeiten anfangen. Die Bauarbeiten selbst dürften laut der Autobahn-Direktorin drei bis vier Jahre dauern. Wann die Arbeiten starten könnten, ist aber noch nicht klar.
Und auch für die Schranken- und Wiegeanlage muss die Autobahn Westfalen erst einmal bauen. Sowohl die Fahrspuren als auch die Standstreifen müssen saniert werden. Die Fahrbahn muss zum Beispiel komplett eben sein, damit die Waage richtig funktioniert. Diese Bauarbeiten könnten aber nur bei passendem Wetter stattfinden, so die Autobahn. Deshalb könne man auch nicht genau sagen, wann wieder Autos über die Brücke fahren können. "Frühjahr" - genauer will sich die Direktorin trotz Nachfrage nicht festlegen.
Bottroper OB hat Sorge um Wirtschaftsstandort
Der Bottroper Oberbürgermeister Bernd Tischler macht sich nach eigenen Angaben Sorgen um den Wirtschaftsstandort Bottrop. Man werde sich "intensiv bemühen, die anstehenden Probleme möglichst wenig belastenden Lösungen zuzuführen", heißt es in einer Mitteilung der Stadt. Vor allem wolle man die Bottroper, die an den Ausweichstrecken wohnen, entlasten.