Bottrop/Gelsenkirchen: Urteil im Ölpellet-Prozess gefallen
Veröffentlicht: Montag, 01.07.2024 14:10
Ein 62-Jähriger hat giftige Ölpellets aus der Gelsenkirchener Raffinerie illegal entsorgt. Dafür ist der gebürtige Bottroper jetzt verurteilt worden.

- Gesamtstrafe von drei Jahren
- 30.000 Tonnen Giftmüll aus der Raffinerie
Der Prozess um die illegale Entsorgung von giftigen Ölpellets aus dem BP-Werk in Gelsenkirchen ist nach fast einem Jahr mit einem Schuldspruch zu Ende gegangen. Der 62-jährige Angeklagte wurde am Landgericht Bochum wegen des unerlaubten Umgangs mit Abfällen verurteilt. Das hat uns ein Sprecher des Gerichts bestätigt. Ins Gefängnis muss der Verurteilte aber nicht.
Viel Geld mit illegaler Entsorgung gemacht
Der gebürtige Bottroper war als Abfallmakler aktiv. In dieser Funktion hatte er zwischen 2010 und 2013 riesige Mengen von giftigen Ölpellets illegal in einer Tongrube in Schermbeck entsorgt. Das sahen die Richter am Landgericht als erwiesen an. Der 62-Jährige bekam dafür eine Gesamtstrafe von drei Jahren. Weil er aber schon wegen anderer Strafen und in Untersuchungshaft gesessen hat, muss er jetzt nicht mehr ins Gefängnis. Der gebürtige Bottroper und ein Komplize sollen mit der illegalen Entsorgung viel Geld gemacht haben. In dem Prozess ging es um knapp 30.000 Tonnen Giftmüll, die aus der Raffinerie in Gelsenkirchen-Scholven stammten. Ob der Betreiber BP etwas davon wusste, blieb im Prozess offen.
2017 hatte der Verurteilte sogar seinen eigenen Tod vorgetäuscht, um unterzutauchen. Fahnder des Bundeskriminalamts hatten ihn damals aber in Afrika aufgespürt.