Corona-Warn-App: Wir haben sie uns angeschaut

Seit dem frühen Dienstagmorgen könnt ihr die Corona-Warn-App der Bundesregierung herunterladen. Wir haben uns die App angeschaut.

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Gegen zwei Uhr in der Nacht von Montag auf Dienstag war die App in Googles Play-Store verfügbar, bei Apple etwas später. Benutzer berichteten auch von anfänglichen Problemen beim Download der App. Unser Reporter hat sich die App gegen vier Uhr am Morgen heruntergeladen - ohne Probleme.

Wie funktioniert die Corona-Warn-App?

Hat der Nutzer die App heruntergeladen und die Risiko-Ermittlung aktiviert, passiert das meiste im Hintergrund - ohne, dass der Nutzer es merkt. Die App sucht per Bluetooth die ganze Zeit nach anderen App-Nutzern. Findet sich jemand anderes mit der App im näheren Umfeld, kommunizieren die Handys miteinander. Gemessen wird die Zeit, die man einander nah ist. Außerdem wird über die Bluetooth-Signalstärke die Entfernung zwischen den beiden Handys ermittelt. Diese Daten können nicht in Echtzeit eingesehen werden, sie werden für zwei Wochen im Hintergrund lokal auf dem Handy gespeichert - für den Fall eines positiven Testergebnisses.

Positives Testergebnis melden

Die zweite Funktion der App: Alle Nutzer können angeben, ob sie aktuell positiv auf das Corona-Virus getestet wurden. Die Angabe ist aber freiwillig. Im Idealfall sollen ab sofort Mitteilungen über Testergebnisse vom Labor mit einem scannbaren QR-Code oder einer Tan (ähnlich wie beim Online-Banking) versehen sein. Damit können Nutzer ihr positives Testergebnis in die App eintragen. Bietet das Labor beides nicht an, ist auch die Meldung über eine Hotline möglich.

Was passiert beim Kontakt mit Infizierten?

Hat ein Nutzer, mit dem man selbst Kontakt hatte, ein positives Testergebnis erhalten und in seiner App registriert, steigt das persönliche Infektionsrisiko. Die App warnt, dass man innerhalb der letzten 14 Tage mit jemandem Kontakt hatte, der jetzt positiv getestet wurde. Dabei schätzt die App ein, wie hoch Risiko ist, sich angesteckt zu haben. Je länger der Kontakt gedauert hat und je näher man sich gekommen ist, desto höher fällt die Risiko-Bewertung aus. Die App gibt dann Tipps zum weiteren Vorgehen - sie empfiehlt zum Beispiel den Hausarzt zu kontaktieren und sich testen zu lassen.

Wer kann die Daten sehen?

Die Bundesregierung verspricht: Niemand, außer man selbst. Die Daten der Risiko-Ermittlung, also die Daten zu Kontakten, die jemand hatte, werden nur lokal auf dem eigenen Handy gespeichert - absolut anonymisiert und nicht einsehbar. Der Austausch der Daten erfolge zwar über einen zentralen Server, dort würden aber keine Daten gespeichert, versichert die Bundesregierung. Datenschützer und IT-Experten geben der App bisher sehr gute Noten in puncto Sicherheit und Datenschutz. Auch auf unseren Reporter macht die App einen sehr guten, sehr seriösen und sicheren Eindruck.

Unser Testbericht im Radio:

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