Gelsenkirchen: Unbekannte stürmen Vereinsheim

In Gelsenkirchen und Dortmund kam es zu schweren Vorfällen offenbar mit gewaltbereiten Fußballfans. Die Polizei ermittelt und sucht Zeugen.

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  • Angreifer sollen "Scheiß Essener" gerufen haben
  • Täter trugen offenbar Tattoos aus Schalker Fanszene

Am frühen Sonntagmorgen (21.9.) stürmten etwa 30 Unbekannte eine private Feier in einem Vereinsheim in Gelsenkirchen-Rotthausen. Die Angreifer zerstörten Möbel, griffen Gäste an und riefen laut Zeugen mehrfach "Scheiß Essener". Unter den Gästen waren offenbar Anhänger von Rot-Weiß Essen. Zeugen berichten, dass die Täter Tattoos trugen, die auf die organisierte Fanszene des FC Schalke 04 hinweisen. Verletzt wurde niemand. Die Polizei ermittelt wegen Landfriedensbruchs und sucht Zeugen. Hinweise unter 0209 365 7512 oder 0209 365 8240.


 

Massenschlägerei zwischen Hooligans aus Gelsenkirchen, Dortmund und Köln

Am Abend zuvor (20.9.) kam es in Dortmund zu einer Schlägerei zwischen fast 400 gewaltbereiten Fans aus Gelsenkirchen, Dortmund und Köln. Nach dem Auswärtsspiel in Magdeburg kam es bei der Rückfahrt von Schalke-Fans mit einem Zug der Deutschen Bahn zu massiven Störungen. Um 22:04 Uhr wurde im Dortmunder Stadtteil Kurl die Notbremse gezogen. Mehrere Personen verließen den Zug und hielten sich im Gleisbereich auf. Nach einer Unterbrechung konnte der Zug um 22:48 Uhr weiterfahren. Nur zwei Minuten später, im Bereich des Bahnhofs Dortmund-Scharnhorst, wurde die Notbremse erneut missbräuchlich betätigt. Eine größere Gruppe verließ den Zug und lief in ein angrenzendes Waldstück.

Dort kam es zu einer Auseinandersetzung zwischen Schalker Problemfans und gewaltbereiten Anhängern des BVB sowie des 1. FC Köln. Die Polizei traf auf etwa 300 Schalker Fans, 90 Dortmunder und fünf Kölner. Sie stellte Personalien fest und sicherte Gegenstände wie Zahnschutz, Handschuhe und Skimasken. Es wurden Anzeigen wegen Landfriedensbruch, gefährlicher Körperverletzung und gefährlichem Eingriff in den Bahnverkehr gefertigt.

Ein Polizeihubschrauber unterstützte den Einsatz, da sich Personen weiterhin im Gleisbereich aufhielten. Um 23:20 Uhr konnte der Zug unter starker Polizeibegleitung weiterfahren. Ob ein Zusammenhang zwischen den beiden Fällen in Gelsenkirchen und Dortmund besteht, wird geprüft.

Gelsenkirchens Polizeipräsident Tim Frommeyer verurteilt die Vorfälle:

"Gewalt hat im Fußball nichts verloren. Wer so handelt, ist kein Fan, sondern ein Straftäter. Wir werden konsequent gegen solche Chaoten vorgehen."

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