Taser-Einsatz bei der Polizei in der Kritik

Auch Polizisten in Gelsenkirchen nutzen die Elektroschock-Waffen im Testbetrieb - Experten warnen vor schweren Gesundheitsschäden.

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  • Tödliche Herzrhythmusstörungen möglich
  • Bisher nur ein Einsatz in Gelsenkirchen

Die neuen Elektroschock-Waffen der Polizei geraten immer mehr in die Kritik. In Gelsenkirchen werden die Taser noch bis Anfang nächsten Jahres getestet - in anderen Polizeibehörden gehören sie seit kurzem zur Grundausstattung. Taser arbeiten mit Hochspannung von 50.000 Volt, um Angreifer kurzzeitig außer Gefecht zu setzen.

Fachleute - darunter auch Ärzte - meinen, dass dadurch schwere Gesundheitsschäden möglich sind. Wer herzkrank ist, einen Schrittmacher trägt oder körperlich angeschlagen ist, gilt als hochgradig gefährdet. Taser sollen durch die Stromstöße zwar nur Muskeln lähmen und Schmerz hervorrufen, aber die Wirkungen sind umstritten. Fließt die Spannung von rund 50.000 Volt durch den Oberkörper, besteht Lebensgefahr für den Betroffenen.

Abschreckende Wirkung in Gelsenkirchen

Die Polizei in Gelsenkirchen hat ihre testweise benutzten Taser nach eigenem Bekunden bisher nicht direkt gegen Menschen einsetzen müssen. Es heißt, allein das Zeigen das Gerätes habe aggressive Personen abgeschreckt. Einen Taser-Einsatz gab es aber schon gegen einen beißwütigen Schäferhund in Bismarck, den eine Frau auf die Beamten gehetzt hatte.

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