Zweijähriger erstickt: Prozess gegen Tagesmütter startet
Veröffentlicht: Freitag, 28.04.2023 07:13
Nach dem Tod eines kleinen Jungen in einer Gelsenkirchener Mini-Kita stehen die beiden Tagesmütter ab heute vor Gericht.

- Anklage wegen fahrlässiger Tötung
- Junge war beim Mittagsschlaf erstickt
Der Zweijährige hatte im August 2021 zum ersten Mal seinen Mittagsschlaf in der Großtagespflege in Gelsenkirchen-Schalke gemacht. Dabei ist er in seinem Bett eingeklemmt worden und erstickt. Die Staatsanwaltschaft wirft den beiden Tagesmüttern (26 und 38 Jahre alt) vor, nicht richtig aufgepasst und den Notfall nicht bemerkt zu haben. Auch ein Babyfon habe es nicht gegeben.
Hintergründe des Unglücks sind noch unklar
Gleichzeitig will das Gericht klären, warum es überhaupt zu dem Unglück in der Mini-Kita kommen konnte. Statt eines Lattenrosts war am Bett zum Beispiel eine offenbar lose, kiloschwere Spanplatte eingebaut. Ein Sachverständiger soll im Prozess klären, ob das normal ist - oder ob schon da Fehler gemacht worden sind.
Die beiden Tagesmütter, beide aus Gelsenkirchen, erwartet eine Haftstrafe von maximal fünf Jahren. Vermutlich werde das Urteil aber deutlich milder ausfallen, hat uns ein Gerichtssprecher gesagt. Auch eine Geldstrafe oder ein Freispruch wären möglich.