Gelsenkirchen: Urteil im Missbrauchsprozess erwartet

Seit Jahren kämpft ein Missbrauchsopfer aus Gelsenkirchen um Schmerzensgeld. Der 56-Jährige klagt gegen das Bistum Essen.

© Kai Kitschenberg / FUNKE Foto Services
  • Richter wollen heute Mittag (12 Uhr) das Urteil verkünden
  • Ehemaliger Priester hat die Tat teilweise zugeben

Wilfried Fesselmann aus Gelsenkirchen wurde nach eigener Aussage 1979 als damals elfjähriger Messdiener von einem Priester sexuell missbraucht. Bis heute leide er durch die Tat an Angststörungen und sei alkoholsüchtig geworden. Deshalb fordert der Gelsenkirchener vom Bistum Essen ein Schmerzensgeld von mindestens 300.000 Euro. Strafrechtlich ist die Tat verjährt.

Beim Prozessauftakt vor drei Wochen war auch der Priester vorgeladen. Der heute 77-Jährige hat die Tat dabei teilweise zugegeben. Das Bistum hatte schon vor dem Prozess angekündigt, sich der Klage stellen zu wollen. Rechtlich wäre es möglich gewesen, sie zurückzuweisen. Darauf hatte das Bistum aber verzichtet. 

Gelsenkirchener engagiert sich schon länger

Auf Initiative von Wilfried Fesselmann und eines weiteres Missbrauchsopfers ist 2022 vor der St. Cyriakus-Kirche in der Bottroper Innenstadt ein Gedenkstein für die Opfer sexuellen Missbrauchs in der Kirche installiert worden. Damit wollen die Initiatoren auf das Leid der Betroffenen aufmerksam machen. Sie machen sich außerdem für mehr Aufklärung und Prävention stark.

Weitere Meldungen

skyline